Amsonia tabernaemontana – Blausternbusch, Texas-Amsonie

Wie Bad Bergzabern zu Tabernaemontanus wurde

(Pflanzenfamilie: Apocynaceae – Hundsgiftgewächse)

Künstler­namen "leistete" man sich schon im 16. Jahr­hundert, damals aber nicht so sehr, weil der eigene Name zu langweilig und nicht hip genug war, sondern weil die Aliasnamen viel "gebildeter" klangen (was sich auf die Träger der Namen übertragen sollte). So wurde aus dem Arzt und Botaniker Jakob Theodor Müller aus Bad Bergzabern (1520-1590) Jacobus Theodorus und aus Bad Bergzabern Tabernaemontanus (lat. Tabernae = Rheinzabern, mōns = Berg). Den Müller ließ Jacobus Theodorus bei seiner Umbenennung unter den Tisch fallen und ward fortan Jacobus Theodorus Tabernaemontanus. Und so plagt sich alle Welt noch heute mit dem zungenbrech­erischen tabernae­montanus bei Pflanzen, die nach diesem Wissenschaftler benannt wurden. Die Amsonie ist eine davon (wenn nicht sogar die einzige; mir sind zumindest keine weiteren bekannt, was nichts heißen will).

Amsonia tabernaemontana –Blausternbusch, Fruchtstand Der Blausternbusch ist eine Staude für Geduldige: Sie braucht Jahre, um sich zu etablieren und ihre volle Schönheit zu entwickeln. Mancherorts gelingt ihr das mit der Schönheit nie und der "Busch" ist nur eine Anhäufung einzelner (Blüten-)Stiele, die ein bisschen verloren neben­einander im Beet stehen. So wie bei mir im Garten, wo es der Amsonie entschieden zu trocken ist. Das ist der Unterschied zwischen lockerem Wuchs und lockerem buschigem Wuchs.

Amsonia tabernaemontana – Blausternbusch, im Herbst Die porzellan­blauen filigranen Blüten­stern­chen, die an fast schwarzen Stielen in Rispen zusammen­stehen, entschädigen für eventuelle Wuchs­defizite. Sie passen zu nahezu allen Blühpart­nern und wirken mit ihrer Grazie vermittelnd und auflockernd zum Beispiel zwischen großblütigen Stauden. Pflegearbeiten nach der Blüte wie das Zurück- oder Herausschneiden verblühter Blütenstände entfallen bei der Texas-Amsonie, denn die späteren bzw. nachfolgenden Triebe wachsen über die verblühten Blütentriebe hinaus. Im Herbst fällt sie dann noch mal so richtig auf, wenn sich die ganze Pflanze färbt und gelb leuchtet.

Was können Sie nun tun, um das Beste aus dem Blausternbusch herauszu­holen? Zuallererst natürlich den optimalen Standort für ihn aussuchen: frisch bis feucht. Kürzere Trocken­phasen steckt die Amsonie weg, langan­dauernde Trockenheit verträgt sie nicht. Der Pflanzplatz sollte sonnig bis halbschattig sein, was wiederum an die Bodenfeuchte gekoppelt ist: Je sonniger, desto feuchter sollte es sein. Ihre Blütenfarbe kommt an halbschattigen Stellen am besten zur Geltung, in voller Sonne verblasst das Zartblau fast zu Weiß.

Alles in allem ist die Amsonia tabernaemontana am ehesten in die Kategorie Liebhaber­pflanze einzuordnen.

Amsonia tabernaemontana – Blausternbusch, Texas-Amsonie

Wuchshöhe: 50-110 cm
Blütenfarbe: porzellanblau
Blütezeit: Juni, Juli
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: frisch-feucht
Verwendung:
Hinweis: Herbstfärbung



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