Als Bienen-Futterpflanze für Honigbienen und Wildbienen, die natürlich andere Insekten genauso mögen, sollte die Sonnenbraut in keinem Garten fehlen. Die Imker freuen sich immer, wenn man schon im Garten an ihre "Nutztiere" denkt und nicht erst, wenn das Honigglas leer wird.
Helenium autumnale – Gewöhnliche Sonnenbraut
Die meisten Helenium-Arten vertragen wenig Trockenheit. Wenn sie in trockenen Perioden dann auch noch in schwerem Lehmboden wie einbetoniert stehen – zum Beispiel bei mir im Garten – geben sie recht schnell auf. Dabei haben wir es bei den Sonnenbräuten unter normalen Bodenbedingungen (locker, etwas humos, frisch-feucht, nährstoffreich) mit langlebigen und pflegeleichten Beetstauden zu tun, sofern ihnen eben ausreichend Bodenfeuchtigkeit geboten wird. Ein sonniger Standort wird dankend angenommen. Rückschnitt? – Wir schneiden die abgeblühten Triebe ganz nach Lust und Laune im Herbst nach der Blüte oder erst im Frühling.
In der Regel wachsen Sonnenbräute nur eine Zeit lang gedrungen und kompakt, mit den Jahren sehen sie nicht mehr schön aus und fallen auseinander. Dagegen hilft regelmäßiges Teilen und Umpflanzen (etwa alle fünf Jahre), vorzugsweise im Frühling nach dem Austrieb. In den ersten Wochen nach der Neupflanzung auf gar keinen Fall das Gießen vergessen!
Helenium hoopesii – Hoopes Sonnenbraut
Wie kaum eine zweite Staudengattung – Astern (Eurybia, Galatella, Symphyotrichum, Aster und andere) mal ausgenommen – verkörpern die spät blühenden Sonnenbräute mit ihren warmen, gelben, kupfrige oder rötlichen Blütenfarben den Herbst im Stauden-Garten. Wo immer es möglich ist und die Standortvoraussetzungen gegeben sind, sollten sie deshalb integriert werden und den Stauden-Sommer ausklingen lassen. Die sommerblühenden Arten sind mir hingegen suspekt (außer den gelb blühenden vielleicht). Im Früh- und Hochsommer will ich noch nicht an den Herbst denken, weshalb sollte ich dann typische Herbstfarben in den Staudenbeeten sehen wollen?
Kleiner Wermutstropfen: Echter Mehltau (in trockenen Sommern) sowie Rostpilze (bevorzugt in feuchten Jahren) können gelegentlich das sattgrüne Laub verunzieren und die Entwicklung der Pflanzen empfindlich stören. Weitere Informationen zum Echten Mehltau finden Sie auf meiner Seite "Ärger mit Pilzkrankheiten".
Der Platzbedarf einer ausgewachsenen Gewöhnlichen Sonnenbraut ist nicht gerade gering, da kann sie noch so horstig und aufrecht wachsen. Mit bis zu einem Meter Höhe kann man sie auch nicht mehr als zierlich bezeichnen. Ergo: Schon eher etwas für größere bis große Gärten. Bei spät blühenden Sorten verbessert ein kleiner Trick die Standfestigkeit (gegen Auseinanderfallen also) und sorgt für einen buschigeren Wuchs: Schneiden Sie die Triebe der Sonnenbraut im Juni auf halbe Höhe zurück. Diese Maßnahme schiebt zudem den Blühbeginn – und damit das Blüh-Ende ebenfalls – etwas nach hinten.
Helenium autumnale reagiert besonders empfindlich auf verdichtete Lehmböden und/
Im Handel werden meist vegetativ vermehrte Hybriden – in den meisten Fällen unter Verwendung von Helenium autumnale und H. bigelovii oder H. flexuosum – mit klangvollen Namen wie 'Moerheim Beauty' oder 'Rauchtopas' angeboten. Die vegetative Vermehrung erfolgt über Teilung (Herbst oder Frühjahr), Risslinge (Februar bis April) und Kopfstecklinge vom frischen Austrieb im Frühling. Man kann sich jedoch auch selbst an der Vermehrung der Gewöhnlichen Sonnenbraut versuchen und Samensorten aussäen. Frisches Saatgut läuft bei Temperaturen um die 20 °C meist schnell und zuverlässig auf. Was keimt, sollten Sie herausnehmen und topfen. Ist nach einem Monat wider Erwarten nicht oder nur wenig gekeimt, packen Sie das Aussaatgefäß in einer Plastiktüte für vier Wochen in den Kühlschrank. Anschließend wieder bei etwa 20 °C aufstellen. Jetzt sollte es funktionieren!
Hier ein paar Beispiele, welche Farbspielereien die Natur bei der Aussaat von Samen roter Auslesen hervorbringt:
Wuchshöhe: | 100 cm |
Blütenfarbe: | Gelb- und Rottöne |
Blütezeit: | Juli, August, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | Schnittpflanze |
Hinweis: |
Hoopes Sonnenbraut verträgt es trockener (aber immer noch gut feucht sollte der Pflanzplatz sein) und nährstoffärmer (aber immer noch gut gedüngt) als ihre Kolleginnen, die Gewöhnlichen Sonnenbräute, deshalb hatte sie bei mir im Garten die besseren Chancen. Und sie hat sie genutzt: Helenium hoopesii stand lange Jahre am sonnigen Rand einer Hecke.
Ihre erfreulich großen gelben Strahlenblüten wirken an trüben Tagen kräftig zitronengelb, an sonnigen Tagen nimmt unser Auge ihre Blütenfarbe als ins Orange gehend wahr. Insgesamt eine nette und empfehlenswerte Staude, die keinerlei Arbeit macht. Auf den Winterschutz, der gelegentlich empfohlen wird, kann man getrost verzichten, Helenium hoopesii ist durch und durch winterhart in unseren Breiten.
Es kommt ganz auf den Standort und ihre "Aufgabe" als verblühte Pflanze an, ob Hoopes Sonnenbraut nach der Blüte zurückgeschnitten wird oder nicht. Aus Sorge vor Selbstaussaat braucht man die verblühten (stabilen) Blütenstängel jedenfalls nicht zu entfernen; da ist bei mir noch nie was passiert.
Sehr hübsch ist beim Glattblatt-Helenium die rosettenartige Anordnung der Grundblätter. Mit den Jahren ist es möglich, dass diese Horste an Stabilität verlieren und auseinanderfallen. Dann sollten sie im Frühling aufgenommen, in nicht zu kleine Stücke geteilt und neu gepflanzt werden. Teilung ist also eine Möglichkeit der Vermehrung von Helenium hoopesii, die andere ist Aussaat, falls jemand so viele Spatelblättrige Sonnenbräute braucht. Allerdings keimen die Samen von Helenium hoopesii weder besonders zügig noch sonderlich gleichmäßig (bei 20 °C aufstellen, feucht halten, nicht nass) – nicht einmal, wenn sie sehr frisch sind. Üben Sie sich also in Geduld und entsorgen Sie die Aussaatkistchen nicht vorschnell.
Wuchshöhe: | 60 cm |
Blütenfarbe: | gelb |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | mäßig trocken-frisch |
Verwendung: | Schnittpflanze |
Hinweis: |