Primula – Primel, Aurikel, Schlüsselblume

(Pflanzenfamilie: Primulaceae – Primelgewächse)

Primula veris – Wiesen-Schlüsselblume, Apotheker-Primel
Primula veris – Wiesen-Schlüsselblume

Bei Primeln denken die meisten nur an die im ausklingenden Winter selbst in Supermärkten angebotenen Kissen-Primeln (Primula vulgaris). Das war's. Primula vulgaris wurde auf diese Weise zum Wegwerf­produkt degradiert: Man freut sich eine Weile an den Frühjahrsboten und beim ersten Anzeichen von Alterung fliegen sie fort.

Doch die Gattung Primel hat weitaus mehr zu bieten als zum Hausarrest verdammte Eintags­fliegen: Unter den mehreren Hundert Arten sind viele, die im Garten lange Jahre überdauern (würden auch Primula vulgaris, wenn man sie ließe und die Winterhärte nicht zugunsten der Blütenoptik weggezüchtet hätte) und für Farb­zauber sorgen – wenn auch nicht schon im Februar, sondern später im Jahr. Pflanzen für den sumpfigen Bereich (Primula vialii – Orchideen-Primel) finden sich darunter ebenso wie solche, die die trockenere, wasser­durch­lässige Umgebung eines Steingartens schätzen (Primula auricula – Alpen-Aurikel).

Aurikeln zu züchten, hat eine lange Tradition. Sorten von Primula x pubescens etwa sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Heutzutage ist dieser Hype abgeklungen, lediglich die Engländer messen ihr züchterisches Können noch an ihnen.

Ob man nun auf züchterisch vollendete Garten­formen steht oder auf einheimische Wildstauden (Primula veris), unter den Garten-Primeln gibt es für jeden das Richtige.

So vielseitig wie die Pflanzen, so vielfältig sind auch die Schädlinge und Krankheiten, die über sie herfallen. Bei Primeln haben wir es allerdings wieder mal mit einer Gattung mit einem enormen wirtschaft­lichen Background zu tun, weshalb solche Ausfälle produzierenden "Fremdein­wirkungen" haarklein erforscht und chemische Bekämpfungsmittel en masse auf dem Markt sind.

Solche schweren Geschütze brauchen wir in der Regel im Garten nicht aufzufahren, zumal dort auch keine großflächigen Monokulturen den Schädlings- und Krankheitsbefall begünstigen. Damit hat man es dennoch hin und wieder zu tun:

Primula denticulata – Kugel-Primel, Blütenstand
Primula denticulata – Kugel-Primel

  • Schnecken gehen fast ausschließ­lich auf Sämlinge der Garten-Primeln los, das ist auch der Grund dafür, dass einem so selten selbst ausgesäte Primeln im Garten begegnen. Im Prinzip also kein großer Verlust, denn die Schnecken lassen ältere Pflanzen in Ruhe.

  • Primel-Wurzellaus – mit der hatte ich es schon öfter zu tun: Die Läuse selbst fallen nicht auf, weil sie unterirdisch agieren. Erst wenn die Pflanzen mickern oder gelb­liche Verfärbungen an den Blättern zu sehen sind (und oberirdisch keine Schäd­linge feststellbar), kommt man auf die Idee, dass vielleicht etwas an den Wurzeln ist. Statt mit Gift zu gießen, kann man die befallenen Pflanzen auch ausgraben, die Läuse mit dem Garten­schlauch vollständig abwaschen und die Pflanzen anschlie­ßend an anderer Stelle neu einsetzen (größere Pflanzen bei dieser Gelegenheit eventuell gleich teilen). Das Wasser mit den abgewaschenen Läusen am besten in einem Eimer auffangen und nicht gerade auf dem Kompost oder sonst irgendwo im Garten entsorgen.

  • Raupen, zumeist von Schmetterlingen aus der Gruppe der Eulen (Hausmutter, Hausmütterchen – Noctua pronuba – und Winter-Saateule – Agrostis segetum): Das Fiese ist, dass die Raupen dieser Eulen nachtaktiv sind. Sind also eines Tages dunkle (Kot-)Häufchen und angenagte Blätter an Primeln zu sehen, bleibt nichts anderes übrig, als nachts im Schein der Taschenlampe zu kontrollieren, die Raupen abzusammeln und zu vernichten (oder weit weg vom eigenen Garten auszusetzen) – so man denn nicht spritzen will.

Primula auricula – Gewöhnliche Alpen-Aurikel

Primula auricula – Gewöhnliche Alpen-Aurikel, Blüten Wenn man Gebirgs­pflanzen im Flachland ansie­deln möchte, kann das durchaus problemlos funktionieren – siehe Alpen-Aurikel. Solange der (humusreiche) Boden durchlässig genug ist – am besten mit Kalkschotter, Sand oder Splitt an­gereichert – gedeiht Primula auricula praktisch überall, also selbst in Staudenbeeten. Vollson­nige Lagen mit schlechtem Hitzeabzug sind dabei allerdings ungünstig. Vorteilhafter sind halbschat­tige, eher kühle Standorte.

Primula auricula (Gewöhnliche Alpen-Aurikel) – Austrieb
Primula auricula (Gewöhnliche Alpen-Aurikel) – Austrieb

Am Naturstandort unter anderem im Alpenraum siedelt Primula auricula in stickstoffarmen Substraten, deshalb sollte der Garten­boden ebenfalls sehr "mager" sein. Der Dünger braucht für die Alpen-Aurikel daher nicht aus dem Regal genommen zu werden. Gießen in Trockenzeiten ist alles, was man ihr an Pflege zuteil­werden lassen sollte. Denn reichlich Feuchtigkeit braucht sie schon, nur stehen bleiben darf das Wasser nicht.

Mittlerweile sind die natürlichen Bestände von Primula auricula besonders geschützt, denn sie sind in beiden Bundesländern (Baden-Württemberg und Bayern) gefährdet, in denen es sie gibt (Stand Januar 2024). Hoffentlich nützt's was.

Primula auricula – Gewöhnliche Alpen-Aurikel

Wuchshöhe: 15-20 cm
Blütenfarbe: leuchtend gelb
Blütezeit: April, Mai, Juni
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: trocken-frisch
Verwendung: Steingarten
Hinweis: einheimische, meist wohlriechende Staude für kalkhaltigen Boden

Primula denticulata – Kugel-Primel

Primula denticulata – Kugel-Primel
Primula denticulata (Kugel-Primel) weiß blühend

Erst recken sich die kugeligen Blütenstände dem Frühlingslicht entgegen, dann zeigen sich die Blätter. Die sind ziemlich große Lappen und leicht runzelig, wie man's auch von den Kissen-Primeln kennt.

Halbschattige bis schattige Lagen sind ideal für Primula denticulata. Perfekt sind Standorte, die vom Haus aus gut sichtbar sind, denn zu ihrer frühen Blütezeit im März/April lädt das Wetter nicht immer zu ausge­dehnten Aufenthalten im Garten ein. Schön sind kleine Pflanzengrüppchen von Primula denticulata kombiniert mit anderen Stauden, die schon so früh im Jahr mit der Kugel-Primel um die Wette blühen: Pulmonaria officinalis (Kleingeflecktes Lungenkraut), Ajuga reptans (Kriechender Günsel) und Waldsteinia geoides (Nelkenwurzähnliche Waldsteinie) haben die gleichen Standortvorlieben.

Primula denticulata – Kugel-Primel

Wuchshöhe: 15-30 cm
Blütenfarbe: violettrosa, weiß
Blütezeit: März, April, (Mai)
Lichtverhältnisse: absonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: frisch-feucht
Verwendung:
Hinweis:

Primula x pubescens – (Gewöhnliche) Garten-Aurikel, Bastard-Aurikel

Einfarbige, zweifarbige, dreifarbige, gestreifte oder gefüllte Blüten und was es sonst noch alles an Zuchtformen gibt, die alle unter dem Begriff Garten-Aurikel geführt werden. Viel Wert wurde bei der Auslese auch auf möglichst große Blüten gelegt.

Primula x pubescens – Garten-Aurikel In unserer Zeit spielen Primula x pubescens keine so zentrale Rolle mehr, dass sich Aurikel-Begeis­terte gar in Vereinen organisieren würden, wie das Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts der Fall war.

In ländliche Gärten im Stil der englischen Cottage-Gardens und in unsere Bauern­gärten passen sie jedoch nach wie vor ganz wunderbar. Natürlich nicht die edlen und kostbaren Show-Aurikeln, die vorsorglich meist in Töpfen kultiviert werden, sondern die einfacheren großblütigen Typen. Ideal ist, dass solche Typen als Saatgut(‑Mischungen) erhältlich sind. Die interessanten Blütenfarben können dann bei der ersten Blüte selektiert und nach dem Abblühen durch Teilung vermehrt werden. Ist aber sicher eine Gewis­sens­frage: Was nicht so 100%ig meinem Ideal entspricht, schmeiße ich einfach auf den Kompost?

Obwohl es ihr vermutlich um einiges zu trocken war, hatte ich die Garten-Aurikel mehrere Jahre. Sie ist zäh und gibt so schnell nicht auf.

Eine Angewohnheit von Primula x pubescens ist es, am Pflanz­platz hochzuwachsen, sprich aus der Erde herauszuwachsen (machen zum Beispiel auch Aster alpinus, die Alpen-Astern). Falls man Derartiges bemerkt, sollte man die frei liegenden Wurzeln mit Erde anfüllen oder die Pflanzen – wenn es nach der Blüte ist – gleich ganz herausnehmen, teilen und anderswo neu einpflanzen.

Primula x pubescens – (Gewöhnliche) Garten-Aurikel, Bastard-Aurikel

Wuchshöhe: 15-20 cm
Blütenfarbe: diverse
Blütezeit: April, Mai, Juni
Lichtverhältnisse: sonnig-absonnig
Bodenverhältnisse: trocken-frisch
Verwendung:
Hinweis:

Primula pulverulenta – Sichuan-Primel, Bemehlte Etagen-Primel, Bestaubte Etagen-Primel

Primula pulverulenta – Bemehlte Etagen-Primel, Blütenstand In mehreren Quirlen tragen die hoch aufgeschossenen Blütentriebe der Bemehlten Etagen-Primel ihre Blüten­stände zur Schau. Die purpurroten Blüten recken sich bis über einen halben Meter in die Höhe (teils sogar 80‑100 cm) und passen damit besser ins Staudenbeet als an den Rand. Primula pulverulenta wirkt allerdings in Einzel­stellung oder in kleinen Grüppchen von drei bis fünf Pflanzen ebenfalls, denn nach ihrer Blüte im Mai/Juni sind allein schon ihre großen Blätter Schmuck genug.

Primula pulverulenta braucht einen feuchten Boden in sonniger bis halb­schattiger oder absonniger Lage. Je feuchter der Standort ist, desto sonniger darf er sein. Pflege ist am richtigen Standort so gut wie keine nötig. Nun könnte man einwerfen "Aber gießen muss ich doch!". Wenn es nicht anders geht, freilich. Weitaus besser ist jedoch ein natürlich feuchter Platz für die Sichuan-Primel, denn die Wasser­verhältnisse, die ihr dort rund ums Jahr geboten sind, kriegen wird mit Gießen nie so hin. Gießen ist stets nur ein Notbehelf.

Der deutsche Name "Bemehlte" Etagen-Primel ist etwas irreführend und birgt Stoff für eine Verwechslung mit der viel kurzlebigeren Mehl-Primel (Primula farinosa):

Lateinisch pulverulentus bedeutet denn auch nicht "bemehlt", sondern "staubig, voller Staub". "Staubig" sind bei Primula pulverulenta Kelch, Blütenstiel und Blütenschaft, "bemehlt" bei Primula farinosa (lat. farinosus = bemehlt) Kelch und Blüten­schaft-Ende sowie die Unterseite der Blätter. Bei der Vielzahl an Primeln ist es nicht weiter verwunderlich, dass den Botanikern nach und nach die beschreibenden Artbezeichnungen ausgegangen sind.

Primula pulverulenta – Sichuan-Primel, Bemehlte Etagen-Primel, Bestaubte Etagen-Primel

Wuchshöhe: 50-100 cm
Blütenfarbe: purpurrot
Blütezeit: Mai, Juni
Lichtverhältnisse: sonnig-absonnig
Bodenverhältnisse: frisch-feucht
Verwendung:
Hinweis:

Primula veris – Wiesen-Schlüsselblume, Wiesen-Primel, Apotheker-Primel, Apotheker-Schlüsselblume

Primula veris – Wiesen-Schlüsselblume, Apotheker-Primel Primula veris kommt in weiten Teilen Europas sowie in Sibirien und Vorder- und Mittelasien natürlich vor. In Deutschland sind ihre Bestände besonders geschützt und die Pflanze steht auf der Vorwarnliste zur Aufnahme in die Rote Liste. Es sieht also nicht besonders rosig aus für die Wiesen-Primel in unserer Natur (Stand Januar 2024).

Bei uns in der Gegend ist das nicht anders: In meiner Kindheit waren die leuchtend gelben Blüten der Schlüsselblumen mit den fünf orangefarbenen Flecken im Schlund im Frühling ein schöner Farbtupfer in vielen Wiesen, dann waren sie plötzlich weg. Vor etlichen Jahren sind erneut einige kleine Schlüsselblumen-Ansied­lungen aufgetaucht, die mittlerweile aber wieder nachhaltig niedergemäht wurden. Die Mahd kam zu früh für sie, noch bevor die Samen reifen und sich verbreiten konnten. Zudem werden Wiesen für ein üppiges Graswachstum gern stickstoff­reich gedüngt, Primula veris allerdings bevorzugt stickstoffärmere Substrate.

Primula veris (Wiesen-Schlüsselblume) mit Ajuga reptans 'Atropurpurea' (Kriechender Günsel)
Primula veris (Wiesen-Schlüsselblume) mit Ajuga reptans 'Atropurpurea' (Kriechender Günsel)

Umso mehr freue ich mich jedes Jahr über die Schlüssel­blumen-Blüte im Garten. An manchen Stellen (etwa am Teichrand) halten sich nur einzelne Exemplare, an anderen Plätzen haben sie sich im Lauf der Zeit selbst ausgesät und bilden üppige Matten, die zusammen mit Ajuga reptans 'Atropurpurea' ein bezauberndes Bild ergeben.

Aussaat ist bei der Apotheker-Primel die einfachste Art der Vermehrung. Es genügt sogar, die Samen nur am gewünschten Standort auszustreuen. Was die Vögel nicht weg­picken, keimt; Vorkultur in Töpfen ist nicht unbedingt erforderlich. Um die Sämlinge besser vor Schnecken schützen zu können, wäre es andererseits nicht verkehrt.

Primula veris sollte in keinem Naturgarten
Naturgarten:
Ein Garten, der ausschließlich mit einheimischen Pflanzen angelegt ist.


fehlen, auch nicht in naturnahen Gärten
Naturnaher Garten:
Ein Garten, der weitgehend unter Verwendung von einheimischen Pflanzen angelegt ist.


oder Wildstaudenpflanzungen
Wildstaudenpflanzungen:
Pflanzungen, die unter Verwendung von einheimischen und nicht einheimischen Pflanzen – keine Züchtungen – weitgehend sich selbst überlassen werden; der Gärtner greift nur gelegentlich ordnend ein. Eine Wildstauden-Pflanzung kann sich über den ganzen Garten erstrecken oder auf einzelne Bereiche beschränken.


. Wer mag, kann sie selbst in Gebüschen, Hecken oder am Gehölz­rand ansiedeln, denn Schlüsselblumen gehören zum Frühling. Fragen Sie mal die Insekten!


Andrena bicolor (Weibchen) sammelt Pollen der Schlehe (Prunus spinosa)
Andrena bicolor (Weibchen) sammelt Pollen der Schlehe (Prunus spinosa)

Sieben Falter-Arten (Tagfalter und Eulenfalter) zum Beispiel brauchen Primula veris als Raupen-Futterpflanze, einer davon, der Schlüsselblumen-Würfelfalter (Hamearis lucina), sogar in besonderem Maß, denn seine Raupen sind auf Primel-Gewächse als Futterpflanzen angewiesen – und dieser Tagfalter ist sowieso schon gefährdet. Den beiden Wildbienen-Arten Andrena bicolor (Zweifarbige Sandbiene, 9‑11 mm groß) und Anthophora plumipes (Frühlings-Pelzbiene, 14‑15 mm groß), deren Weibchen für ihre Larven Pollen der Primula veris als Nahrungsvorrat sammeln, geht es da derzeit noch besser: beide Arten kommen praktisch flächendeckend in Deutschland vor und sind sehr häufig.

Anthophora plumipes (Männchen) auf Puschkinia (Kegelblume)
Anthophora plumipes (Männchen) auf Puschkinia (Kegelblume)

Ich versuche meinen Teil dazu beizutragen, dass das so bleibt, und bemühe mich, diesen zwei Wildbienen-Arten auch das Nisten bei mir im Garten zu ermöglichen (und nicht nur geeignete Pollenpflanzen anzubieten): Die Zweifarbige Sandbiene gräbt ihre Nester an spärlich bewachsenen Stellen in den Boden (ich habe sie allerdings auch schon im Rindenmulch verschwinden sehen). Diese Sandbiene ist in erster Generation von Ende April bis Ende Mai unterwegs und später im Jahr noch einmal in einer zweiten Generation von Anfang Juli bis Ende August. Die Frühlings-Pelzbiene gräbt ihre Nester ebenfalls selbst, jedoch in Steilwände und andere Schrägen; sie nistet allerdings nicht dort, wo sie sammelt. Diese Pelzbiene fliegt nur in einer Generation im Jahr, und zwar von Anfang April bis Anfang Juni. (Quellen: Paul Westrich, Die Wildbienen Deutschlands, Ulmer-Verlag Stuttgart, 2. Auflage 2019, ISBN 978-3-8186-0123-2)

Pulmonaria officinalis (Echtes Lungenkraut) ist übrigens – neben Primula veris – eine weitere Staude, deren Pollen die Weibchen beider Bienen-Arten als Larven-Proviant eintragen.

Mehr über die Lebensweise der faszinierenden Wildbienen erfahren Sie in meinem Artikel Wildbienen im Stauden-Garten.

Primula veris – Wiesen-Schlüsselblume, Wiesen-Primel, Apotheker-Primel, Apotheker-Schlüsselblume

Wuchshöhe: 10-30 cm
Blütenfarbe: leuchtend gelb
Blütezeit: März, April, (Mai)
Lichtverhältnisse: sonnig-absonnig
Bodenverhältnisse: trocken-frisch
Verwendung:
Hinweis: einheimische Staude für kalkhaltigen Boden; Heilpflanze

Primula vialii – Orchideen-Primel

Primula vialii – Orchideen-Primel Was für Blütenfarben: Rot und Blauviolett – das knallt! Konkret heißt das, rote Knospen öffnen sich als lange Ähren von unten nach oben zu lavendelblauen Blüten. Das heißt aber auch, dass die Orchideen-Primel während ihrer Blütezeit von Juni bis Juli gewissermaßen ein Problemkind ist. Was passt zu diesen Blütenfarben?

Erst mal natürlich alles, was wie sie einen frisch-feuchten Boden in halbschattiger bis absonniger Lage braucht (sonnige Standorte werden nur in wirklich feuchten Böden toleriert). Dann muss man sich an der Höhe ihrer Blüten orientieren, und die werden je nach Jahr und Standort mal bloß 30, mal um die 50 cm hoch. Jetzt erst kommt die Blütenfarbe ins Spiel. Doch was bleibt da noch? Vielleicht Achillea ptarmica 'Boule de Neige' (Sumpf-Schafgarbe), eine weiß blühende Garten-Astilbe wie Astilbe x arendsii 'Brautschleier' oder Heuchera sanguinea, das Blut-Purpurglöckchen.

Solche Überlegungen zur Gestaltung sind ganz schön viel Zeitaufwand für ein kurzlebiges Pflänzchen, das schon bald aus dem Garten verschwunden sein wird. Für dererlei Gesellen ist die Einzelstellung an einem idealen Standort das Beste. Dort kann man sich ausgiebig ihrer extra­vaganten Blüte erfreuen und die Nachbar­schaft stiehlt ihnen nicht die Schau.

Wer sich dem Zauber der Orchideen-Primel nicht entziehen kann, sollte es mit Aussaat probieren. Die Anzucht aus Samen gelingt leicht und ein paar mehr Primula vialii, um mit dem Standort ein bisschen zu experimentieren, sind nicht das Schlechteste. Achten Sie bei Säm­lingen auf Schneckenschutz!

Primula vialii – Orchideen-Primel

Wuchshöhe: 30-50 cm
Blütenfarbe: rot und lavendelblau
Blütezeit: Juni, Juli
Lichtverhältnisse: halbschattig-absonnig
Bodenverhältnisse: frisch-feucht
Verwendung: Schnittpflanze
Hinweis:


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Weitere Stauden­gattungen

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