Saponaria – Seifenkraut

(Pflanzenfamilie: Caryophyllaceae – Nelkengewächse)

Saponaria ocymoides 'Alba' – Kleines Seifenkraut


Saponaria ocymoides – Kleines Seifenkraut, Rotes Seifenkraut

Das Kleine Seifenkraut passt in den Steingarten, in Polster­stauden-Pflanzungen (z.B. auf ab­schüssigem Gelände) oder auch in den sonnen­zuge­wandten Saum von Hecken: Durch das leuchtende Purpurrosa der Blüten sorgt man mit Saponaria ocymoides für Farbe im Garten; ein trockener Standort ist ideal.

Hat blauen Pollen: Saponaria ocymoides (Kleines Seifenkraut)
Hat blauen Pollen: Saponaria ocymoides (Kleines Seifenkraut)

In der Natur – auch in Deutschland – besiedelt Saponaria ocymoides zum Beispiel trockene Hänge, offene Weg­bösch­ungen und lichte Wälder. Man braucht jedoch eine große Portion Glück und viel Zeit für Wanderungen und Spazier­gänge in den richtigen Gebieten, will man es bei uns am Naturstandort entdecken: In Bayern, dem einzigen Bundesland mit festen einheimischen Beständen, ist diese Seifen­kraut-Art bereits vom Aussterben bedroht!

Ein guter Grund, sie in den Gärten zu kultivieren, zumal sie recht umgänglich ist und wenig Pflege braucht: Ein Rückschnitt nach der Blüte tut dem Kleinen Seifenkraut gut, das ist aber auch schon alles. Gießen muss man es in der Regel nicht, ihm genügt, was Regenfälle bringen.

Wer auf Nachkommen spekuliert, kann auf den Rückschnitt verzichten und abwarten, ob nach der Selbstaussaat Samen keimen. Viele sind es nach meiner Erfahrung nicht, das kann anderswo natürlich ganz anders sein.

Andrena labiata (Weibchen) sammelt Pollen von Saponaria ocymoides (Kleines Seifenkraut)
Andrena labiata (Weibchen) sammelt blauen Pollen von Saponaria ocymoides (Kleines Seifenkraut)

Das Rote Seifenkraut wartet mit einer Beson­derheit auf: Sein Pollen ist blau. Das kenne ich sonst nur von Campanula fenestrellata, der Fensterchen-Glockenblume, und offenge­standen ist mir das selbst erst aufgefallen, nachdem ich eine Sandbiene beim Sammeln auf ihren Blüten fotografiert hatte und mich über die "blauen Sammelhaare" an deren Beinen gewundert habe. Nelken­gewächse zählen ja ohnehin nicht zu den Pollen-Favoriten der Wildbienen, das war deshalb gleich ein doppeltes Aha-Erlebnis für mich. Auf jeden Fall: Die Weibchen der Roten Ehrenpreis-Sand­biene (Andrena labiata) lagern Pollen von Saponaria ocymoides in ihren Nestern als Proviant für die Larven.

Hier noch ein paar Details zu Andrena labiata:

  • weit verbreitet und häufig
  • Flugzeit Anfang Mai bis Ende Juni
  • sammelt Pollen von Pflanzen aus sieben verschiedenen Pflanzenfamilien
  • nistet in selbst gegrabenen Hohlräumen in der Erde

Mehr Informationen über Wildbienen erhalten Sie auf meiner Seite Wildbienen im Stauden-Garten.

Saponaria ocymoides – Kleines Seifenkraut, Rotes Seifenkraut

Wuchshöhe: 10-15 cm
Blütenfarbe: purpurrosa
Blütezeit: Mai, Juni
Lichtverhältnisse: sonnig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung: Steingarten
Hinweis: kalkreicher Boden

Saponaria ocymoides 'Alba' – Kleines Seifenkraut

Saponaria ocymoides 'Alba' (Kleines Seifenkraut) hat hellgrauen Pollen
Saponaria ocymoides 'Alba' (Kleines Seifenkraut) hat hellgrauen Pollen

Auch mit weißen Blüten gibt es das Kleine Seifenkraut – ebenfalls ganz reizend. Es ist im Wuchs etwas zurückhaltender als die Art, wie die weißen Typen meistens. Sein Laub ist heller grün, auch das ist bei den weißen Typen im Pflanzen­reich an der Tages­ordnung. Im Gegensatz zum blauen Pollen der Art ist seiner ganz dezent hellgrau – Ton in Ton mit den weißen Blüten­blättern kann man sagen.

Saponaria ocymoides 'Alba' – Kleines Seifenkraut

Wuchshöhe: 10 cm
Blütenfarbe: weiß
Blütezeit: Mai, Juni
Lichtverhältnisse: sonnig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung: Steingarten
Hinweis: kalkreicher Boden

Saponaria officinalis ('Plena') – Echtes Seifenkraut

Echtes Seifenkraut verträgt viel mehr Feuchtigkeit als das Kleine Seifenkraut und breitet sich auch viel zielstrebiger aus. Kein Wunder, dass diese ebenfalls in Deutschland einheimische Staude weder als gefährdet angesehen wird noch besonders geschützt ist. Warum auch? Sie kommt schon fast flächen­deckend und in allen Bundesländern vor.

Saponaria officinalis 'Plena' – Echtes Seifenkraut Neben ihrer invasiven Ausläufer versamt sich Saponaria officinalis reichlich, wenn man Verblühtes nicht rechtzeitig vor der Samen­reife abschneidet. Sämlinge der Sorte 'Plena' fallen oft auf die Art mit ungefüllten Blüten zurück.

Die Blätter und Wurzeln von Saponaria officinalis sind dank ihrer Inhaltsstoffe Schmutz lösend und wurden früher als Waschmittel (Seife) verwen­det; daher sowohl der botanische Name Saponaria (lateinisch: sapo = Seife) als auch der deutsche Name Seifen­kraut. Dazumal war es sicherlich ein großer Vorteil, dass das Seifen­kraut so einen beachtlichen Ausbreitungsdrang hat (je mehr Wurzeln, desto besser), aber heutzutage hält es damit nur noch die Gärtner und Gartler auf Trab, die es im Zaum halten müssen, denn ein Garten voller Seifenkraut wirkt auf Dauer doch recht öde. Spannend macht die Grabaktionen vor allem die Tatsache, dass das Seifenkraut enorm "in die Tiefe" geht. – Besser als jedes teuer bezahlte Fitnesstraining!

Wo es im Garten Ecken und Plätze gibt, um die man meistens einen Bogen macht, ist die Saponaria officinalis sicher willkommen.

Saponaria officinalis 'Plena' – Echtes Seifenkraut

Wuchshöhe: bis 80 cm
Blütenfarbe: hellrosa
Blütezeit: Juli, August, September
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: frisch
Verwendung:
Hinweis: einheimische Staude; Heilpflanze; Nutzpflanze


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