Cephalaria gigantea – Großer Schuppenkopf, Riesen-Schuppenkopf, Kaukasus-Schuppenkopf

(Pflanzenfamilie: Dipsacaceae – Kardengewächse)

Cephalaria gigantea – Großer Schuppenkopf Cephalaria gigantea mit C-Falter

Hummeln, Honigbienen und Schmetterlinge lieben sie: die Cephalaria gigantea (Großer Schuppen­kopf). Wenn sie im Juli/August ihre skabiosen­artigen Blüten öffnet, "gelingt" kein Foto ohne ein Insekt. Auch dabei: das Tag­pfauenauge, der Distelfalter, der Kleine Fuchs und das Weiße C (C-Falter). Wer also im Garten über genügend Platz für diese imposante Staude verfügt, sollte die Cephalaria unbedingt pflanzen. Genügend Platz auch deshalb, weil die langen Blütenstiele nicht immer straff aufrecht stehen, sondern dazu neigen, "in die Knie" zu gehen und dann "auseinanderdriften". Befördert wird dieses Kippen durch zu viel Feuchtigkeit (viel Wasser, viel Wachstum), genauso aber durch starke Trockenheit.

Cephalaria gigantea – Großer Schuppenkopf Der Riesen-Schuppen­kopf macht sich als Solitär-Pflanze (sehr schön am Gehölzrand, es darf dort jedoch nicht zu trocken werden) ebenso gut wie im Beet mit anderen wuchskräftigen Stauden, die wie er nicht zu feuchte Böden und Standorte in voller Sonne bis Halbschatten mögen (je sonniger, desto frischer sollte der Boden sein). "Gehaltvolle", also nähr­stoffreiche, gern lehmige Substrate werden bevorzugt. Cephalaria gigantea ist zwar recht tolerant gegenüber Trockenheit, wenn der Boden öfter austrocknet, wird es jedoch auch ihr zu viel.

Cephalaria gigantea – Großer Schuppenkopf
Kleiner Fuchs und Honigiene auf C. gigantea

Auf der Hut sollte man allerdings sein, sobald die Cephalaria gigantea beginnt zu verblühen, denn sie sät sich gern und reichlich aus. Reich­licher als ein normaler Garten an solch impo­santen Groß­stauden verkraften kann. Das Abschneiden der verblühten Blütenstände (am besten ganz unten; anschließend die Pflanze gut wässern) ist bei ihr also reiner Selbstschutz. Es sei denn, man möchte seinen Schuppenkopf vermehren, dann ist (Selbst-)Aussaat die einfachste Methode. Die jungen Sämlinge werden großzügig ausge­stochen/‑gegraben, am besten ein paar Wochen im Topf kultiviert und anschließend am neuen Standort ausge­pflanzt. Eine Vermehrung über Risslinge und Teilung ist ebenfalls möglich, dürfte in der Regel für den Privatgebrauch aber nicht zum Tragen kommen.

Im Beet ist Cephalaria gigantea keine Solokünstlerin

Cephalaria gigantea – Großer Schuppenkopf

Wenn die bis über zwei Meter hohen Blütenstiele erst mal weg sind, bleibt vom Großen Schuppen­kopf vergleichs­weise nur ein Zwerg, näm­lich sein 50‑60 cm hoher Blatt­horst; das ist weniger schön. Ganz besonders deshalb nicht, weil die Horste/die Blätter um diese Jahreszeit meist doch schon ein wenig gelitten haben (unter Trockenheit beispiels­weise) und nicht mehr die attrak­tivsten sind.

Cephalaria gigantea – Großer Schuppenkopf, Blatthorst <i>vor</i> der Blüte
Cephalaria gigantea – Blatthorst vor der Blüte

Am geschick­testen ist deshalb eine "füllige" Pflan­zung mit anderen Stauden, die die Lücken schließen, die die Cephalaria nach ihrer Blüte hinterlässt. Symphyotrichum novae-angliae (Herbst-Astern), Gaura lindheimeri (Pracht­kerze, ein Garten-Vagabund) und Echinacea purpurea (Schein-Sonnenhut) sind dafür gut geeignet. Ebenfalls empfehlenswert sind hohe bis sehr hohe Ziergräser, infrage kommen Stipa gigantea (Riesen-Federgras) oder Sorten des Panicum virgatum (Rutenhirse).

Unbedingt eine Überlegung wert, um das Insektenbuffet zu komplettieren, ist Eryngium giganteum (Elfenbeindistel) als Einzelstück oder in größerer Zahl – je nachdem, was die Größe des Gartens hergibt. Muss die Elfen­bein­distel nach der Blüte zurück­geschnitten werden, um ihre ungezügelte Selbstaussaat zu ver­hindern, steht man allerdings wieder vor demselben Problem und der Schuppenkopf ohne Begleitung da.

Cephalaria gigantea – Großer Schuppenkopf, Sämlinge
Cephalaria gigantea – Sämlinge

Dass der Kaukasus-Schuppenkopf völlig winter­hart ist bei uns, lassen der deutsche Name und seine sich darin widerspiegelnde Herkunft ja schon vermuten. Ich kann das aus langjähriger Erfahrung nur bestätigen; meine beiden Riesen-Schuppenköpfe sind immer noch die vor über zehn Jahren gepflanzten Exem­plare. Der Große Schuppenkopf aus dem Kaukasus ist inzwi­schen auch in Deutschland heimisch (nicht zu ver­wechseln mit einheimisch) geworden. Wir haben es bei ihm mit einem eingebürgerten Neophyten zu tun.

Noch ein Letztes: Weil Großer Schuppenkopf doch irgendwie eher nach (mehr oder weniger Furcht einflößenden) Reptilien klingt als nach Gartenromantik, bringen findige Gärtner (oder deren Marketing-Spezialisten) die Cephalaria gigantea mittler­weile als "Giraffen­skabiose" auf den grünen Markt. Denn Giraffen, die mag doch schließlich jeder!

Cephalaria gigantea – Großer Schuppenkopf, Riesen-Schuppenkopf, Kaukasus-Schuppenkopf

Wuchshöhe: 115-200 cm und mehr
Blütenfarbe: hellgelb
Blütezeit: Juli, August
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: (mäßig) trocken-feucht
Verwendung: Schnittpflanze
Hinweis: eingebürgerter Neophyt



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