Geranium cinereum subsp. subcaulescens 'Splendens' – Aschgrauer Storchschnabel

(Pflanzenfamilie: Geraniaceae – Storchschnabelgewächse)

Gekauft habe ich diesen Storchschnabel unter der Sortenbezeich­nung 'Splendens'. Während der Blüte sind mir dann Zweifel gekommen, ob das tatsächlich ein 'Splendens' ist, was da in meinem Steingarten so richtig grell magenta­farben leuchtet. Und siehe da – es war nicht die Sorte, sondern die Art.

Bei meinen Recherchen zum richtigen Namen für mein Geranium bin ich auf einen schönen Satz gestoßen: "Geranium cinereum var. subcaulescens 'Splendens'. Verwirrend ist es schon, daß dieser Name meist fälschlich für Geranium cinereum var. subcaulescens vergeben wird." (Coen Jansen, Geranium für den Garten, Verlag Eugen Ulmer, Seite 89) Der Autor äußert sich allerdings nicht näher zu den Gründen für die fälschliche Zuordnung. Wird so etwas praktiziert, weil die Pflanze mit Sorten­bezeich­nung vielleicht 20 oder 50 Cent mehr im Verkauf einbringt? Oder geschieht es aus Unwissenheit? Ein Versehen?

Den Gärtnereien, die die Pflanzen verkaufen, kann man keinen Vorwurf machen. Nur wenige Gärtner vermehren heutzutage die Pflanzen aus ihrem Sortiment noch alle selbst. Die meisten werden als Jung­pflanzen von darauf speziali­sierten Gärtnereien zugekauft, umgetopft ins hauseigene Substrat und schon haben wir die "eigene Kultur". Alles steht und fällt also mit den Jungpflanzen­produ­zenten sowie den Samen­zucht­betrieben. Ordnen die eine Pflanze falsch zu, zieht sich das durch bis zum Endverbraucher und das unter Umständen sogar weltweit.

Auf jeden Fall hat mein Geranium cinereum subsp. subcaulescens, das kein 'Splendens' war, gleich den ersten Winter nicht überlebt – trotz Stein­gartenplatz, trotz gutem Wasserabzug (keine Staunässe, die verträgt dieser Storch­schnabel nämlich gar nicht). Auch dieser Ausfall könnte in der Verant­wortung der "Vorbesitzer" liegen, denn wenn eine Pflanze zu schnell (zu viel Dünger) und/oder im falschen Substrat herangezogen wird, ist sie zu schwach, um mit dem "richtigen Leben" im Garten fertigzuwerden. Vermeiden kann man das nie ganz, solche Pflanzen zu erstehen, aber hellhörig sollten Sie werden, wenn Ihnen zum Beispiel eine Stein­garten­pflanze in erkennbar stark torfhaltigem Substrat angeboten wird.

Zusammenfassend kann man sagen: Wenn Sie eines von beiden – Geranium cinereum subsp. subcaulescens (siehe nächster Artikel mit Tipps zur Vermehrung von beiden) oder die Sorte 'Splendens' mit den wesentlich dezenteren und heller rosa­farbenen Blüten (zudem mit deutlichen weißen Flecken über dem dunklen Schlund) – haben möchten, können Sie nie ganz sicher sein, was Sie bekommen. Das wissen Sie erst, wenn sich die ersten Blüten öffnen.


Geranium cinereum subsp. subcaulescens – Aschgrauer Storchschnabel

Alles gut bei mir in Garten, obwohl Geranium cinereum subsp. subcaulescens gleich im ersten Winter aufgegeben hat. Es hat sich aber nach der ersten Blüte ausgesät und wächst und gedeiht am neuen, selbst gewählten und ziemlich schattigen Standort (im Beet, nicht im Stein­garten!) seit Jahren.

Geranium cinereum subsp. subcaulescens – Aschgrauer Storchschnabel Schwierig ist lediglich die Kombination mit anderen Stauden, denn die Blüten des Aschgrauen Storchschnabels sind noch einen Tick leuchtender als die von Geranium sanguineum. Meine Empfehlung sind Pflanzen als Nachbarn, die sicher zu anderen Zeiten blühen. Alternativ gehen weiße Blüten natürlich immer und harmonieren mit allem. Schön sehen zu den magentafarbenen Blüten des Geraniums rotlaubige oder rotbraunlaubige Pflanzen aus, beispielsweise das Hain-Veilchen (Viola riviniana Purpurea-Gruppe).

Ich stehe nun noch vor der Aufgabe, meinen Aschgrauen Storchschnabel zu vermehren und den Zöglingen ein passendes trockenes Plätzchen in der Sonne auszusuchen. Die Aussaat von frischem, idealerweise selbst abgenommenem Saatgut ist nicht schwierig: Die Samen in Töpfchen mit Erde legen, leicht mit Erde abdecken und angießen. Warm und hell bei ca. 20 °C aufstellen (eine Glasscheibe auf den Töpfen ist förderlich) und nicht zu schnell die Geduld verlieren. Falls nach vier Wochen nichts oder nicht alles gekeimt ist, werden vorhandene Sämlinge vorsichtig herausge­nommen und in Erdtöpfe vereinzelt (zwei oder drei zusammen, anschließend etwas kühler weiterkultivieren, regelmäßig gießen, nicht ersäufen), die Samentöpfe in eine Plastiktüte gepackt und für vier Wochen in den Kühlschrank gestellt. Danach – mit oder ohne Plastiktüte – wieder bei ca. 20 °C aufstellen.

Geranium cinereum subsp. subcaulescens – Aschgrauer Storchschnabel
Geranium cinereum subsp. subcaulescens (Aschgrauer Storchschnabel) – Austrieb

Stecklingsvermehrung ist ebenfalls möglich. Dazu werden im April oder Mai – vor der Blüte – ausgereifte Stecklinge von Geranium cinereum subsp. subcaulescens geschnitten, in Erd­töpfchen (gern mit Sand vermischt) gesteckt und an einem Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung bei etwa 20 °C gleichmäßig feucht gehalten, bis sie wurzeln und antreiben. Bewährt hat es sich, den Stecklingen eine transparente Plastiktüte überzustülpen, um Verdunstung zu reduzieren und in "gespannter Luft" die Wurzelbildung zu begünstigen. Ein Gewächshaus oder ein Früh­beetkasten wäre prima, damit die Stecklinge vor eventuellen Spätfrösten geschützt sind.

Diese Vermehrungstipps können Sie 1:1 auf die Sorte 'Splendens' von Geranium cinereum subsp. subcaulescens übertragen.

Geranium cinereum subsp. subcaulescens – Aschgrauer Storchschnabel

Wuchshöhe: 10-15 cm
Blütenfarbe: magenta
Blütezeit: Juni, Juli
Lichtverhältnisse: sonnig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung:
Hinweis: Staunässe vermeiden

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