Melica altissima ('Atropurpurea') – Hohes Perlgras, Sibirisches Perlgras

(Pflanzenfamilie: Poaceae – Süßgräser)

Melica altissima 'Atropurpurea' – Hohes Perlgras
Melica altissima (Hohes Perlgras) 'Atropurpurea' – Austrieb

Was für ein Theater, bis sich das Hohe Perlgras endlich in meinem Garten stabil zeigte und "was hermachte". Es hat Jahre gedauert. Danach entpuppte es sich – weniger durch schwache Ausläufer als durch starke Selbstaussaat – allerdings als sehr dominant und eroberungs­lustig. Es bleibt mir nichts anderes übrig als die attraktiven purpurvioletten Blütenstände abzu­schneiden, wenn sie eigentlich am schönsten sind, nur um nicht den Zeitpunkt der Samenreife zu verpassen.

Am besten soll es dem Hohen Perlgras an nicht zu sonnigen Gehölzrändern (Wurzeldruck von Gehölzen ist also kein Thema für dieses Gras) gefallen. An durch Aussaat "selbst ausgesuchten" Plätzen schraubt die Melica altissima aber gern ihre Ansprüche zurück und gedeiht auch an nahezu allen anderen Standorten wie mitten in der sonnigen Staudenrabatte oder ganz im Schatten (an solch einem Platz wachsen die höchsten Exemplare). Im Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit gibt sie sich ebenfalls mit wenig zufrieden; sie scheint im Gegenteil ein Überangebot an Nährstoffen sogar krumm zu nehmen. Bliebe noch die Boden­feuchtigkeit und da sag ich mal so: Wenn nicht, dann nicht. Die Melica altissima ist auch in diesem Punkt in der Lage, sich nach der Decke zu strecken, der Boden darf gern frisch sein, muss es aber nicht; Trockenperioden steckt das Sibirische Perlgras weg.

Melica altissima 'Atropurpurea' mit Gaura lindheimeri
Melica altissima (Hohes Perlgras) 'Atropurpurea' mit Gaura lindheimeri (Prachtkerze)

Im Handel erhält man so gut wie immer die Sorte 'Atropurpurea', sofern man sich auf die Suche nach einer Melica altissima begibt, und bei ihr sollte man tatsächlich der Sorte den Vorzug gegenüber der unscheinbaren Art geben. Pflanzpartner lassen sich für die 'Atropurpurea' dank ihrer Vielseitigkeit in puncto Standort und ihrer Blütezeit von Juni bis August natürlich jede Menge finden. Leicht, anmutig, und etwas verspielt wirken Arrangements mit der zarten Prachtkerze (Gaura lindheimeri) und der Pfirsichblättrigen Glockenblume (Campanula persicifolia). Eine angenehme Auflockerung bringt das Sibirische Perlgras dagegen in Tuffs aus Chaix' Königskerze (Verbascum chaixii) oder Elfenbeidisteln (Eryngium giganteum). In die Nähe von Pflanzen mit grasartigen Blättern – zum Beispiel Tradescantia-Arten (Garten-Dreimasterblume), Anthericum (Graslilie) und schmalblättrige Iris (Schwertlilie) – sollte man Melica altissima dagegen nicht pflanzen, weil man ihre Sämlinge in deren Horsten zu spät als solche erkennt und dann nicht mehr entfernen kann, ohne den "Gastgebern" zu schaden. Dieses Problem hat man allerdings mit vielen Ziergräsern.

Rückschnitt: Im März – vor dem Neuaustrieb – schneiden Sie die vorjährigen Halme 1‑2 cm über dem Boden ab.

Melica altissima 'Atropurpurea' – Hohes Perlgras, Sibirisches Perlgras

Wuchshöhe: 70-140 cm
Farbe Blütenstand: purpurviolett
Blütezeit: Juni, Juli, August
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung:
Hinweis: reichliche Selbstaussaat