Miscanthus x giganteus (Riesen-Chinaschilf) – Austrieb
Unter dem Schlagwort "nachwachsende Rohstoffe" beschäftigen sich seit Jahren die Landwirtschaftsinstitute der Länder mit Miscanthus (Chinaschilf) als Kultur für den landwirtschaftlichen Anbau, denn das Chinaschilf verfügt über einen ausgesprochen vitalen CO2-Stoffwechsel, was nichts anderes bedeutet, als dass es viel Grünmasse bildet. Diskutiert wird Miscanthus, allen voran Miscanthus x giganteus, als Lieferant von Biomasse für Biogasanlagen, wohl auch um den Kassandrarufen zur Verödung der Landschaft durch die überhandnehmenden Monokulturen von Mais zu begegnen. Ein großer Vorteil in diesem Zusammenhang ist, dass sich das Riesen-Chinaschilf nicht aussäen kann, weil es steril (triploid) ist. (Das ist zudem für die Garten-Kultur ein Glück, denn es genügt völlig, wenn man eventuell ausgebüxten Wurzeln hinterhergraben muss!)
Weil vorzugsweise nur die abgestorbenen, verholzten Pflanzenteile geerntet werden sollten (um die Pflanze nicht zu schwächen), scheint diese Nutzung von Miscanthus x giganteus jedoch für die Stromgewinnung nicht ergiebig genug zu sein. Alternativ ist deshalb die Nutzung dieser Pflanze als Brennstoff im Gespräch, was allerdings in meinen Augen kontraproduktiv wäre: Miscanthus ist nämlich in der Lage, reichlich Kohlenstoff zu binden – gut gegen den Klimawandel. Beim Verbrennen würde der Kohlenstoff jedoch freigesetzt und wieder in die Atmosphäre gelangen – schlecht fürs Klima. Es verhält sich mit dem Chinaschilf also ähnlich wie mit dem Holz, das ja inzwischen als Heizmaterial den Stempel "Pfui" aufgedrückt bekommen hat.
Bliebe noch die Möglichkeit, das Chinaschilf als Baustoff (etwa als Dämmmaterial) zu verwenden und den Kohlenstoff damit nicht mehr rauszulassen. Bitte weiterforschen, unbedingt!
Miscanthus x giganteus (Riesen-Chinaschilf) – Herbstfärbung
Wohl dem, der einen großen Garten hat. Natürlich findet das Riesen-Chinaschilf auch in einem kleineren Garten Platz, ist ein guter Sichtschutz und auch im Winter schön anzuschauen. Aber die Vielfalt leidet schon ein bisschen, wenn man allein für eine Pflanze einen halben oder – wegen der Optik – einen ganzen Quadratmeter einkalkulieren muss (mit Wurzelsperre versteht sich, ansonsten kriegt Miscanthus x giganteus weit mehr hin).
Mit seinen Nachbarn ringsum sollte man sich gut vertragen, wenn man das Riesen-Chinaschilf ansiedeln will, denn die Blätter machen im Winter eine ziemliche Schweinerei (der Wind trägt sie überall hin), wenn man (was absolut empfehlenswert ist) die Stängel im Herbst nicht abschneidet (erst im Frühjahr, Ende März/
Miscanthus x giganteus (Riesen-Chinaschilf) – vom Schnee niedergedrückt
Positiv: Das fast rund ums Jahr attraktive hohe Ziergras ist ein guter Sommer-Sichtschutz mit einer traumhaften, leuchtend orangeroten Herbstfärbung, und man hat stets stabile Bambusstäbe zur Hand, wenn man welche braucht – kostenlos!
Negativ: Überaus wuchsfreudig und der Wind verteilt überall die abgestorbenen Blätter.
Rückschnitt: Im März/
Wuchshöhe: | bis 350 cm |
Farbe Blütenstand: | rotbraun |
Blütezeit: | September, Oktober |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | Solitär |
Hinweis: | orangerote Herbstfärbung; stark wachsend, Wurzelsperre verwenden |