Zwischen Steinen fühlt sich der Felsen-Ehrenpreis am wohlsten, da macht er sich zudem am besten und seinem Namen alle Ehre. Sehr wüchsig zeigt er sich allerdings auch dort nicht, man darf froh sein, wenn der kleine Halbstrauch (am "Grunde" verholzende Triebe; lateinisch fruticans kann mit "strauchig" übersetzt werden) überhaupt bleibt. Ein sehr stickstoffarmer Standort trägt dazu auf jeden Fall bei, der außerdem trocken und unbedingt durchlässig (wasserdurchlässig) sein sollte. Der Steingarten ist für Veronica fruticans also definitiv der ideale Platz, alternativ bietet sich ein mit Geröll oder Schotter aufgefüllter trockener Teichrand an oder aber ein Plätzchen in einem Trog zusammen mit anderen heiklen Schönheiten. Sonnig oder halbschattig sollte Standort auf jeden Fall sein.
Im Juni/Juli erscheinen die kleinen enzianblauen Blüten mit dunkler Aderung und weißer Mitte (Schlund). Ein purpurfarbener Ring um den Schlund ist möglich (und macht die Blüten noch aparter), kann aber auch fehlen. Die Einzelblüten sind eher klein und messen nur gut einen Zentimeter im Durchmesser. Sie wirken nur in Summe und dann am besten, wenn der Felsen-Ehrenpreis für sich allein steht oder in Kombination mit anderen niedrigen Stauden, die vorzugsweise zu anderen Zeiten blühen.
Veronica fruticans ist in unseren Breiten absolut winterhart – zumindest was die Temperaturen anbelangt; schließlich ist sie ja unter anderem in Gebirgen zu Hause. Gefährlich kann dem Felsen-Ehrenpreis jedoch Winternässe werden, deshalb ist ein Standort mit gutem Wasserabzug so wichtig.
Wo immer auch man den Felsen-Ehrenpreis standesgemäß unterbringt, eine Wachtumsexplosion darf von diesem kleinen Halbstrauch niemand erwarten. Er ist eine Pflanze für Geduldige (wächst sehr langsam) und bleibt zeitlebens ein empfindlicher Zwerg.
Wuchshöhe: | 10-15 cm |
Blütenfarbe: | dunkelblau |
Blütezeit: | Mai, Juni |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | trocken |
Verwendung: | Steingarten |
Hinweis: | (Winter-)Staunässe vermeiden |