Veronica gentianoides – Enzian-Ehrenpreis

(Pflanzenfamilie: Plantaginaceae – Wegerichgewächse
früher: Scrophulariaceae – Braunwurzgewächse)

Was für eine grazile Schön­heit der Enzian-Ehren­preis doch ist. Veronica gentianoides ist mit ihren zarten Blüten eine gute Pflanz­partnerin für viele Stauden und Gräser, eine Staude für "zwischen­drin". Keine flächen­deckende Pflan­zung also, sondern locker übers Beet oder den ganzen Garten verteilt, mal hier ein Tuff (mit zwei, drei Pflanzen), mal da einer. Im Lauf der Jahre sucht sich der Enzian-Ehrenpreis mittels Selbstaussaat (so man Verblühtes nicht abschneidet) ohnehin seine eigenen Plätzchen und Pflanzpartner aus und es entstehen reizvolle Kombinationen. Besonders entzückt waren wir, als ein Akelei-Sämling (Aquilegia vulgaris) mit rosafarbenen Blüten und ein Sämling des Enzian-Ehrenpreis' zusammenfanden.

Veronica gentianoides – Enzian-Ehrenpreis, Austrieb und Winterschäden
Veronica gentianoides (Enzian-Ehrenpreis) – Austrieb und Winterschäden

Eine kleine Einschränkung gibt es in diesem Zusammenhang: Mag auch die ursprüngliche Pflanzung nicht flächen­deckend gewesen sein, so wird sie es im Lauf der Zeit allzu leicht durch die Selbstaussaat. In kleineren Gärten ist demzufolge ein Rückschnitt von Verblühtem empfehlenswert, nur ein paar Samenstände sollten stehen bleiben und sich aussäen dürfen. Gemessen an der Vielzahl der Samen, die gebildet werden, ist die Aussaatquote allerdings gering.

Ursprüng­lich stammt Veronica gentianoides aus dem Kau­kasus, Iran und der Türkei, hat aber kein Pro­blem damit, in unseren Gärten hei­misch zu werden (und inzwischen auch als unbestän­diger Neophyt in der Natur): Sie passt sich den meisten Stand­orten an, inklusive trockeneren. An solchen trockenen Plätzen kann einem mitunter Angst und Bang werden, wenn man ihr schlapp herunter­hängendes Laub sieht, bis man merkt, dass sie die Trockenheit erstaunlich gut wegsteckt, sofern man sich nicht erweichen lässt und gießt.

Veronica gentianoides – Enzian-Ehrenpreis, Blüten Sonnige und halb­schattige Stand­orte werden gleicher­maßen ver­tragen. Halb­schattige Lagen haben aller­dings zwei Vorteile: Der Wasser-/Feuchtig­keits­bedarf der Pflan­zen ist geringer und das zarte Hell­blau der Blüten wirkt inten­siver, die blau­violette Aderung fällt besser auf. Je sonniger der Standort, desto eher verblasst die Blütenfarbe fürs Auge zu Weiß (ähnlich wie bei Linum perenne – Ausdauernder Lein – und Amsonia tabernaemontana – Blausternbusch).

Die immergrünen Blattrosetten bilden mit den Jahren an kurzen Ausläufern Nebenrosetten und ansehnliche Horste. Veronica gentianoides sollte daher mit genügend Abstand zu den Nachbarn gepflanzt werden. In recht trockenem Boden wird aus der Horstbildung gern ein lückenhafter Bewuchs mit lauter Einzelpflanzen, aber auch die brauchen natürlich ihren Platz. Winterschäden durch Kahl­fröste sind an dieser Staude – obwohl immer­grün – im Frühjahr übrigens kaum feststellbar. Es ist daher davon auszugehen, dass eventuelle Blattschäden blitzschnell überwachsen werden.

Veronica gentianoides – Enzian-Ehrenpreis

Wuchshöhe: 45-65 cm
Blütenfarbe: blassblau
Blütezeit: Mai, Juni
Lichtverhältnisse: sonnig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung:
Hinweis: immergrün


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