Vorsicht beim Einsatz von Dünger, wenn der einheimische Große Ehrenpreis im Garten steht, denn seine natürlichen Bestände weisen auf stickstoffarmen Boden hin, und so möchte er in Kultur ebenfalls gern stehen. Bekommen die Pflanzen zu viel Stickstoff, wachsen sie sich "zu Tode".
Veronica teucrium ist ansonsten ziemlich anspruchslos und toleriert viele Standorte von trocken bis frisch sowie sonnig bis halbschattig. Für Gärten mit "Problemzonen" kommt sie damit gerade recht.
Bei mir steht sie in trockenem, schwerem Lehmboden in der vollen Sonne. Zugegeben, es hat ein paar Jahre gedauert, bis sie sich dort akklimatisiert hatte, doch mittlerweile ist sie fester Bestandteil der Beete und mischt mit den leuchtend blauen Blüten der Samensorte 'Königsblau' (passt prima zum hellen, klaren Blauton der Blüten des Stauden- oder Ausdauernden Leins – Linum perenne) die anderen Frühjahrsblüher auf. Allerdings haben die Horste die unschöne Angewohnheit auseinanderzufallen, vor allem nach kräftigen Regengüssen. Die niedergedrückten Triebe richten sich meist nicht mehr komplett auf, das muss man bei der Beetgestaltung einkalkulieren. Vielleicht ist der Große Ehrenpreis am sonnigen, absonnigen oder halbschattigen Rand von Gehölzen (z.B. Hecken) tatsächlich am besten aufgehoben, da stören solche Wuchslaunen nicht so sehr.
Veronica teucrium (Großer Ehrenpreis) – Austrieb
Nach der Blüte sollten Sie Verblühtes bodennah abschneiden (das geht am besten mit einer kleinen Staudensichel), damit die Pflanzen neu durchtreiben und wieder ordentliche, kompakte Horste bilden. Diese Pflegemaßnahme verhindert zudem Selbstaussaat, und das ist bei der Kultur von Sorten wichtig, weil deren Samen nicht sortenecht fallen (Ausnahme: einige Samensorten). Mehr Pflege ist nicht erforderlich. An kalkarmen Standorten können Sie höchstens noch ein bisschen aufkalken, weil Veronica teucrium keine sauren Böden mag.
Veronica teucrium (Großer Ehrenpreis) mit Andrena chrysosceles – Gelbbeinige Kiel-Sandbiene
Den Rückschnitt sollten Sie nicht zu früh vornehmen, denn es gibt mehrere Wildbienen-Arten, die unter anderem den Pollen der Veronica teucrium als Larven-Proviant in den Nestern nutzen: Andrena viridescens (Ehrenpreis-Sandbiene – nimmt den Pollen für ihre Larven ausschließlich von Ehrenpreis-Arten) –, Andrena chrysosceles (Gelbbeinige Kiel-Sandbiene), Andrena cineraria (Grauschwarze Düster-Sandbiene), Anthophora plumipes (Frühlings-Pelzbiene) und Ceratina cyanea (Blaue bzw. Gewöhnliche Keulhornbiene). Von der Warte der Wildbienen aus betrachtet, schadet es nämlich nicht, wenn sich der Große Ehrenpreis aussät und dann vielleicht nicht ganz sortenechte Nachkommen im Garten auftauchen.
Wildbienen sind ein begeisterndes Thema und viele der Bienen fliegen auch auf Stauden. Deshalb habe ich diesen Insekten ein eigenes Kapitel gewidmet: Wildbienen im Stauden-Garten. Lesen Sie mal rein!
Wuchshöhe: | 30-50 cm |
Blütenfarbe: | blau |
Blütezeit: | Mai, Juni |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | trocken |
Verwendung: | |
Hinweis: | kalkhaltiger Boden; Pollenpflanze für Wildbienen |