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Panicum virgatum – Echte Rutenhirse

(Pflanzenfamilie: Poaceae – Süßgräser)

Panicum virgatum – Echte Rutenhirse Wer nicht so viel Platz im Garten hat oder möglichst viele verschiedene Arten und Sorten unterbringen möchte, dem wird die Rutenhirse gefallen: Panicum virgatum wächst straff aufrecht und trotzt jeder Wind­böe. Dass die Rutenhirse noch dazu eine leuch­tende Herbstfärbung annimmt, macht es wirklich leicht, sich für sie zu entscheiden. Pflanzen Sie doch Panicum mit Gillenia trifoliata (Nördliche Dreiblattspiere) zusammen – die beiden sind ein schönes Paar und das nicht nur im Herbst.

Panicum virgatum, Echte Rutenhirse – Blüten
Panicum virgatum (Echte Rutenhirse) – Blüten

Während die Züchter hierzulande damit beschäftigt sind, immer neue Sorten mit noch ungewöhnlicheren oder intensiveren Blatt- und Blütenfarben auszulesen, gilt das Bestreben in den USA der Zucht von Panicum virgatum im Hinblick auf Blattmasse und Inhaltsstoffe zur Gewinnung von Bio-Sprit – weil dessen Herstellung mit der Rutenhirse billiger und ökologischer ist als durch Mais! Auch als Festbrennstoff ist Panicum virgatum dort in Verwendung – als Pellets oder Hackschnitzel. Tja, so gehen die Interessen auseinander.

Panicum virgatum – Echte Rutenhirse Meine Meinung: Schon die reine Art "Panicum virgatum" ist gartenwürdig. Die vielfach empfohlenen Sorten warten halt mit ein paar Besonderheiten mehr auf, wie zum Beispiel dem bläulichen Laub von 'Heavy Metal' (blaugraugrün) und 'Heiliger Hain' (bläulichgrün). Wo's dazupasst, ist das sicher ein Hingucker. Oder 'Rehbraun', 'Hänse Herms' und 'Rotstrahlbusch', die das rötlichbraune/rotbraune Laub nicht erst im Herbst, sondern bereits während der Vegetationsperiode zeigen. Erwähnenswert ist auch 'Squaw' mit stark rosa getönten Blütenständen. Davon, dass die Blütentriebe älterer Exemplare der reinen Art umknicken, wie gelegentlich zu lesen ist (selbst beim Stauden-Altmeister Karl Foerster), ist hier nichts zu bemerken; auch nicht nach über 15 Jahren Standzeit der Pflanzen.

Panicum virgatum 'Heavy Metal' – Echte Rutenhirse
Panicum virgatum (Echte Rutenhirse) 'Heavy Metal'

Für welches Panicum Sie sich letztlich auch ent­scheiden, sie alle wünschen sich eine gute Nährstoff- und Wasserver­sorgung und einen nicht zu schattigen Stand­ort. In kühlen Jahren gerät das Wachstum leicht etwas ins Stocken, doch darüber brauchen wir uns ob des Klimawandels vermutlich keine Sorgen zu machen. Übrigens: Die Rutenhirse ist eines der wenigen Gräser, die Sie im Herbst noch bedenkenlos pflanzen können (solange der Boden nicht gefroren ist), weil verletzte Wurzeln beim Panicum virgatum nicht so leicht faulen, wie das bei vielen anderen Gräsern der Fall ist. Überlegen Sie, Ihre Rutenhirse zu teilen und zu vermehren (Teilung ist die beste Art der Vermehrung, bei Sorten zugleich die einzige) oder auch nur zu verpflanzen, ist das Frühjahr dafür dennoch besser geeignet. Man ist einfach auf der sicheren Seite, wenn man solche Arbeiten zu Beginn der Vegetationsphase erledigt.

Panicum virgatum 'Heavy Metal' – Echte Rutenhirse, Samenstände
Panicum virgatum (Echte Rutenhirse) 'Heavy Metal' – Samenstände

Nicht von ungefähr wurde Panicum virgatum zur Staude des Jahres 2020 gekürt: Dieses Ziergras ist langlebig, robust, pflegeleicht, anspruchslos und im Garten vielseitig einsetzbar. Und ganz nebenbei auch noch sehr attraktiv – fast rund ums Jahr!

Rückschnitt: Ende März/Anfang April – je nach Witterung und vor dem Neuaustrieb – schneiden Sie die vorjährigen Halme 2‑5 cm über dem Boden ab.

Panicum virgatum – Echte Rutenhirse

Wuchshöhe: 100-195 cm
Farbe Blütenstand: rotbraun
Blütezeit: Juli, August, September
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung: Schnittpflanze
Hinweis: leuchtende kupferrote Herbstfärbung






Gartenfreud – Gartenleid
Gärtnern mit Stauden und Gräsern