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Festuca gautieri – Bärenfell-Schwingel, Pyrenäen-Schwingel, Bärenfellgras
alt: Festuca scoparia

(Pflanzenfamilie: Poaceae – Süßgräser)

Festuca gautieri 'Pic Carlit' – Bärenfell-Schwingel, Blüten
Festuca gautieri (Bärenfell-Schwingel) 'Pic Carlit' – Blüten

Wir haben ein Kommuni­kationsproblem, der Bärenfell-Schwingel und ich. Er sagt mir (mehrere Pflanzen sagen mir), dass etwas nicht passt, und ich reagiere nicht darauf, weil ich nicht verstanden habe, was nicht passt.

Meine Festuca-Gautieri-Pflanzen (inzwischen die Sorte 'Pic Carlit', ein Zufallsfund am Naturstandort in den Katalanischen Pyrenäen) wachsen drei, vier Jahre nach dem Einsetzen der Jungpflanzen wunderbar, dann sacken die in der Zwischenzeit ganz ansehnlich gewordenen Polster in der Mitte zusammen, und an diesen Stellen vertrocknet das Laub.

Die inzwischen als Dolmetscher zurate gezogenen Autoren von Artikeln über den Bärenfell- oder Pyrenäen-Schwingel (Hans Simon, Richard Hansen, Friedrich Stahl und Karl Foerster, allesamt ausgewiesene Pflanzenkenner) übersetzen das Verhalten meiner Pflanzen wie folgt: Die Pflanzen fallen in der Mitte auseinander und verkahlen, weil der Boden zu fett ist, auf Dauer wird man mit diesem Gras nur glücklich, wenn es zwischen Gestein und in grobem Schotter steht.

In Lehmböden – wie bei mir im Garten – sind von Natur aus mehr Nährstoffe vorhanden als in Sandböden, und selbst das großzügige und großflächige Anreichern des Lehmbodens mit Sand und Splitt am Fuß meines Steingartens (einer der Pflanzplätze meiner 'Pic Carlit') war für Festuca gautieri offensichtlich noch zu wenig Bodenabmagerung.

Steingarten-Fuß: Festuca gautieri 'Pic Carlit' drei Jahre nach dem Pflanzen
Steingarten-Fuß: Festuca gautieri 'Pic Carlit' drei Jahre nach dem Pflanzen

 

Steingarten-Fuß: Festuca gautieri 'Pic Carlit' fünf Jahre nach dem Pflanzen
Steingarten-Fuß: Festuca gautieri 'Pic Carlit' fünf Jahre nach dem Pflanzen


Man muss nicht alles haben und wenn es dem Bärenfellgras in Keidenzell nicht gefällt, dann will ich ihn nicht zwingen, zumal auch die ganzen anderen Standortvoraussetzungen für ihn nicht ganz so leicht zu erfüllen sind (nach Stauden-Altmeister Karl Foerster):

  • Helle, absonnige bis halbschattige Standorte in kühleren Lagen (keine Wärmeinseln und kein Hitzestau am Pflanzplatz also),
  • keine trockenen, vollsonnigen Plätze,
  • keine direkte Wintersonne, kein Tropfenfall (Traufwasser), kein Wurzeldruck von Gehölzen,
  • am besten in Einzelstellung pflanzen (also ein Exemplar pro Standort), denn Festuca gautieri ist selbstunverträglich; zu enges Pflanzen/mehrere Pflanzen an einem Standort, die sich nach und nach annähern, führt zu "kahlen, zerzausten" Stellen in den Polstern.

So reizvoll und schön anzuschauen dieses dichte, sattgrüne, schmalblättrige, niedrige Gras auch ist, es braucht den richtigen Platz, die passende Umgebung, damit es reizvoll, dicht und sattgrün bleibt. Wo das gegeben ist, sollten die verblühten Blütentriebe abgeschnitten werden, damit es auch nach der Blüte schön anzuschauen ist.

Beetrand: Festuca gautieri 'Pic Carlit' zwei Jahre nach dem Pflanzen (mit Verblühtem)
Beetrand: Festuca gautieri 'Pic Carlit' zwei Jahre nach dem Pflanzen (mit Verblühtem)

 

Beetrand: Festuca gautieri 'Pic Carlit' drei Jahre nach dem Pflanzen
Beetrand: Festuca gautieri 'Pic Carlit' drei Jahre nach dem Pflanzen


Meine Exemplare dürfen bleiben, auch wenn sie keine "Freude für die Augen" mehr sind, und nach außen weiterwachsen, solange sie mögen, und wenn sie dreißig, vierzig oder noch mehr Jahre mögen (was nach Karl Foerster durchaus sein kann).


Quellen:

  • Karl Foerster, Einzug der Gräser und Farne in den Garten, Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 7. Auflage 1988, ISBN 3-8001-6365-9
  • Hans Simon, Marktheidenfeld, Die Freiland-Schmuckstauden, Jelitto, Schacht, Simon, Verlag Eugen Ulmer & Co. 2003, ISBN 3-8001-3265-6
  • Hansen/Stahl, Die Stauden und ihre Lebensbereiche, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co., 5. Auflage 1997, ISBN 3-8001-6630-5


Festuca gautieri 'Pic Carlit' am Beetrand, zwei Jahre nach dem Pflanzen:

Festuca gautieri 'Pic Carlit' – Bärenfell-Schwingel, Pyrenäen-Schwingel, Bärenfellgras

Wuchshöhe: 25-50 cm
Farbe Blütenstand: grünlichbraun
Blütezeit: (Mai) Juni, Juli
Lichtverhältnisse: halbschattig, absonnig
Bodenverhältnisse: trocken-frisch
Verwendung: Steingarten
Hinweis: immergrün






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