Festuca gautieri – Bärenfell-Schwingel, Pyrenäen-Schwingel
alt: Festuca scoparia

(Pflanzenfamilie: Poaceae – Süßgräser)

Festuca gautieri 'Pic Carlit' – Bärenfell-Schwingel, Blüten
Festuca gautieri (Bärenfell-Schwingel) 'Pic Carlit' – Blüten

Eigentlich dürfte der Bärenfell-Schwingel auf dieser Seite gar nicht erscheinen, weil mir ein größerer Erfahrungsschatz mit diesem Ziergras fehlt; er gab bei mir im Garten nur ein kurzes Gastspiel. Andererseits ist der Pyrenäen-Schwingel eines der beliebtesten Ziergräser, weil seine dichten, sattgrünen niedrigen Polster einfach so überaus ansprechend sind.

Daher will ich zumindest die Pflanz- und Kulturtipps des vom Bärenfell-Schwingel absolut begeisterten Gärtners und Stauden-Altmeisters Karl Foerster als kleine Pflanzhilfe zusammen­fassen (Karl Foerster, Einzug der Gräser und Farne in den Garten, Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 7. Auflage 1988):

  • Helle, absonnige bis halbschattige Standorte in kühleren Lagen (keine Wärmeinseln und kein Hitzestau am Pflanzplatz also) sind für Festuca gautieri ideal, in kühleren Lagen ist das Gras gut trockenheitsverträglich.
  • Trockene, vollsonnige Plätze sind zu vermeiden.
  • Keine direkte Wintersonne, kein Tropfenfall (Traufwasser), kein Wurzeldruck von Gehölzen.

Festuca gautieri 'Pic Carlit' – Bärenfell-Schwingel im Frühjahr
Festuca gautieri (Bärenfell-Schwingel) 'Pic Carlit' im Frühjahr 2021

Festuca gautieri ist nach Karl Foerster selbstunverträglich und zu enges Pflanzen führt daher zu "kahlen, zerzausten" Stellen im Polster. Dies berücksichtigend und davon ausgehend, dass Bärenfell-Schwingel sehr alt werden können (dreißig, vierzig Jahre und älter, wie Gärtner Foerster angibt) und im Alter eine Fläche von locker einem Quadratmeter einnehmen, sollte daher je Quadratmeter auch nur eine Pflanze gesetzt werden. Einzelstellung mehrerer Exemplare an verschiedenen Pflanzplätzen ist am besten.

Der Gärtner Hans Simon aus Marktheidenfeld führte auseinanderfallende und von innen verkahlende Pyrenäen-Schwingel in seinem Beitrag zu Festuca gautieri (Die Freiland-Schmuckstauden, Jelitto, Schacht, Simon, Verlag Eugen Ulmer & Co. 2003, ISBN 3-8001-3265-6) allerdings nicht auf zu dichtes Pflanzen zurück, sondern auf zu "fetten" (nährstoffreichen) Boden.

Es mag an beidem etwas dran sein, denn mein Bärenfell-Schwingel in Solitärstellung – er hatte es hell, stand halbschattig und eher trocken – ist seinerzeit schon nach wenigen Jahren von innen verkahlt und mochte nach außen nicht mehr weiterwachsen. Ergo: Exitus.

Festuca gautieri 'Pic Carlit' – Bärenfell-Schwingel im Hernst 2022
Festuca gautieri (Bärenfell-Schwingel) 'Pic Carlit' im Herbst 2022

An der Selbstunverträglichkeit kann es definitiv bei meinem Exemplar nicht gelegen haben, ein Überangebot an Nährstoffen (Nährstoffe sind in Lehmböden von Natur aus mehr vorhanden als in Sandböden) wäre denkbar (gedüngt wurde er jedenfalls nicht). Denkbar aber auch etwas ganz anderes: verdichteter, zu wenig durchlässiger Boden und damit verbunden ein schlechter Wasserabzug und Staunässe.

In meinem Garten läuft seit 2020 ein neuer Versuch mit Festuca gautieri, gepflanzt nach allen Regeln der Kunst bzw. der Gärtner. Diesmal habe ich die Sorte 'Pic Carlit' gewählt (Zufallsfund am Naturstandort in den Katalanischen Pyrenäen), die dichter und kompakter wächst als die Art. Schau'n mer mal. – Ich bin gespannt.

Festuca gautieri 'Pic Carlit' – Bärenfell-Schwingel, Pyrenäen-Schwingel

Wuchshöhe: 25-60 cm
Farbe Blütenstand: grünlichbraun
Blütezeit: Juni, Juli
Lichtverhältnisse: halbschattig, absonnig
Bodenverhältnisse: trocken-frisch
Verwendung:
Hinweis: immergrün