Leymus arenarius – Dünengras, Gewöhnlicher Strandroggen

(Pflanzenfamilie: Poaceae – Süßgräser)

Leymus arenarius – Dünengras, Gewöhnlicher Strandroggen Ist halt wie eine Quecke, deshalb war das Dünengras in der Gattung Elymus (das sind die Quecken), zu der es früher gehörte, gar nicht so verkehrt. Und damit ist auch schon das Wichtigste über Leymus arenarius gesagt: dass es nämlich wie die Quecken lange, tief liegende Rhizome bildet (bloß viel dicker) mit denen es überall hinkriecht und kräftige neue Tochterpflanzen in die Höhe schiebt; ob's dem Gärtner/der Gärtnerin nun ins (Garten-)Konzept passt oder nicht.

Leymus arenarius (Dünengras, Gewöhnlicher Strandroggen) – Rhizome
Leymus arenarius (Dünengras, Gewöhnlicher Strandroggen) – Rhizome

Den Ausbreitungs­drang dieses Grases zu stoppen und die Rhizome rück­standslos auszugraben, erfordert viel Zeit, Mühe und – je nach Jahreszeit – Schweiß. Dazu treiben selbst abgetrennte Rhizomteile, die im Boden verbleiben, neu aus. Weil die von Leymus arenarius fragiler sind als die der Gemeinen Quecken, passiert das leider zu leicht, dass sie bei den Grabarbeiten abreißen. Also, und das ganz eindringlich: nur mit stabiler Wurzel- bzw. Rhizomsperre in den Garten pflanzen, hier spricht die Erfahrung!

Schade, dass man Leymus arenarius nicht vorbehalt- und bedenkenlos pflanzen kann, denn es ist durchaus ein attraktives Gras: Lange, kräftige, blau- bis grau­grüne Halme und von Mai bis August auch immer wieder mal hoch über dem Laub stehende Blütenähren, das hat Charme. Die gute Nachricht ist deshalb, dass das Dünengras ohne Risiken und Neben­wirkungen ganzjährig in großen Blumentöpfen oder ‑kübeln auf der Terrasse, dem Balkon oder sonst irgendwo im Freien kultiviert werden kann; den Topf macht er schnell voll, daher nicht zu viel davon einpflanzen. Leymus arenarius verträgt es ausgesprochen trocken, daher ist man bei Topfkultur noch nicht mal sonderlich viel mit Gießen beschäftigt. Mit Dünger sollte jedoch nicht gespart werden (nur bis Mitte/Ende August). Der Vollständigkeit halber: In all den Jahren hat mein Kübel-Exemplar nicht einmal geblüht.

Leymus arenarius – Dünengras, Gewöhnlicher Strandroggen Falls der Topf im Winter der Witterung ausgesetzt ist, braucht das Dünengras darin in der kalten Jahreszeit praktisch gar kein zusätzliches Wasser. Winterschutz ist ebenfalls nicht erforderlich. Empfehlenswert ist es allerdings, darauf zu achten, dass im Übertopf oder Untersetzer kein Wasser steht.

Im Frühjahr (Ende März/Anfang April) benötigen die Pflanzen einen Rückschnitt, die alten, dann gelbbraunen Blätter von Kübel- wie von Freilandexemplaren können weg. Schneiden Sie die alten Halme 2‑5 cm über dem Boden ab. Vorsicht bei Pflegemaßnahmen: Die Blattränder sind "scharf", bei Arbeiten wie dem Rückschnitt kann man sich unter Umständen daran schneiden (Handschuhe!). Vielleicht sollte man Kübel mit Dünengras generell nicht unbedingt dorthin stellen, wo Kinder toben. Das wäre ohnehin besser, weil auch die Blattspitzen Verletzungsgefahr bergen: Sie stehen meist kerzengerade nach oben und sind sehr spitz (auf die Augen aufpassen)!

Leymus arenarius – Dünengras, Gewöhnlicher Strandroggen

Wuchshöhe: 100-150 cm
Farbe Blütenstand: weißlich
Blütezeit: Mai, Juni, Juli
Lichtverhältnisse: sonnig
Bodenverhältnisse: trocken-frisch
Verwendung:
Hinweis: stark Ausläufer treibend, Wurzelsperre verwenden