Astrantia major – Große Sterndolde

(Pflanzenfamilie: Apiaceae – Doldenblütler)

Hätte, hätte Fahr­radkette. Brauchen, wollen, mögen. Die Große Sterndolde ist bei mir im Garten eine typische Vertreterin der Stauden, die sich noch nie anhand eines Garten­buchs über ihre Standort­ansprüche informiert haben. So wächst sie bei mir unter anderem am eher trockenen Fuß des Stein­gartens in voller Sonne, obwohl es bei Astrantia major heißt: je trockener, desto (halb-)schattiger. Logisch, die natürlichen Vorkommen sind schließlich zumeist an Waldrändern und auf Waldlichtungen anzutreffen. Das bedeutet zudem: Die Begriffe trocken und feucht beziehen sich bei der Großen Sterndolde nicht allein auf die Boden­feuchtigkeit, sondern auch und vor allem auf die Luftfeuchtigkeit am Standort! Und da wird's dann richtig kompliziert, denn die können wir auf den meist freien Flächen im Garten nun mal nur schwer beeinflussen.

An der Höhe der Pflanzen merkt man schon ein wenig, dass sie dort beim Steingarten darben, denn im Gegensatz zu ca. 70 cm Blütenhöhe im feuchteren Beet erreicht das Exemplar beim Steingarten selten mehr als 40‑50 cm. Sei's drum. Die Blüten­größe beeinträchtigt der falsche Standort kaum, daher kann ich die Sterndolde guten Gewissens als pflegeleichte Staude empfehlen, die mit vielen Pflanzsituationen zurechtkommt.

Astrantia major – Große Sterndolde, Austrieb
Astrantia major (Große Sterndolde) – Austrieb

Manchmal merkt man halt vielleicht doch, wenn eine Pflanze nicht von weit her kommt, sondern in Deutschland einheimisch ist und sich von Haus aus mit unseren deutschen Klima- und Standort­voraus­setzungen herumschlagen muss; die Frage, ob winterhart oder nicht, erübrigt sich damit. Am häufigsten ist die Große Sterndolde in Süddeutschland und in der östlichen Hälfte Mitteldeutschlands in der Natur anzutreffen. So häufig, dass ihre Bestände nicht als gefährdet gelten und nicht besonders geschützt sind (Stand Januar 2024).

In stickstoffarmen Böden sind die Pflanzen für eine Portion Dünger (stickstoffbetont) im Frühjahr dankbar. Das Substrat am Standort sollte zudem kalkhaltig sein.

Astrantia major 'Rubra' – Große Sterndolde
Astrantia major 'Rubra' (Große Sterndolde)

Ich habe mir Astrantia major und Sorten nicht zuletzt wegen ihrer angenehm zurückhaltenden Blüten­farben in den Garten geholt. Die Art zieren weiß-grüne Doldenblüten in einem Kranz aus ebenfalls weiß-grünen Hochblättern (Brakteen, das sind also keine Blütenblätter), die voll erblüht zart rosa überhaucht sind. Die Sorte 'Ruby Cloud' ist in allen Blütenteilen kräftiger rosa gefärbt und 'Rubra' schließlich zeigt mit einem samtigen Purpurrot die intensivste Blütenfarbe. Mit Ausnahme von 'Ruby Cloud' sind sie ideale Begleitstauden, deren unaufdringliche Blütenfarben ruhig und vermittelnd wirken, wenn Stauden mit dominierenden Blütenfarben um sie herum sind. Meine Meinung: Jeder Garten braucht eine Astrantia!

Was ich öfter mal gefragt werde:

Ist die Große Sterndolde giftig?
Die Große Sterndolde ist schwach giftig. Sie enthält dasselbe Gift wie Efeu (Hedera), aber in wesentlich geringerer Dosis.

Macht die Große Sterndolde Ausläufer?
Nein, die Große Sterndolde wächst horstig. Sie vergrößert ihre Horste mit kurzen Seitentrieben, macht jedoch keine Ausläufer.

Welche Pflanzpartner passen zur Großen Sterndolde?
An schattigeren Standorten (etwa schattiger Gehölzrand) zum Beispiel Campanula persicifolia (Pfirsichblättrige Glockenblume), Salvia glutinosa (Klebriger Salbei, Kleb-Salbei) und Helleborus foetidus (Stinkende Nieswurz). An weniger beschatteten Plätzen (etwa sonniger bis halbschattiger Gehölzrand) passen beispielsweise Anthericum ramosum (Ästige oder Rispige Graslilie), Centaurea montana (Berg-Flockenblume), Veronica teucrium (Großer Ehrenpreis) oder Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel) dazu.

Astrantia major

Die reine Art sät sich gern und reichlich aus. Möglich, dass sie damit im einen oder anderen Garten zur Plage werden kann. Bei uns war das bislang nicht der Fall. Wer sichergehen will, dass er in den nächsten Jahren nicht mit einer Sterndolden-Schwemme konfrontiert ist, greift zur Gartenschere und schneidet die Triebe frühzeitig nach der Blüte (vor der Samenreife) ab.

Astrantia major – Große Sterndolde

Wuchshöhe: 20-70 cm
Blütenfarbe: weiß-grün, rosa überhaucht
Blütezeit: Juni, Juli, August
Lichtverhältnisse: halbschattig, absonnig
Bodenverhältnisse: frisch-feucht
Verwendung: Schnittpflanze
Hinweis: kalkhaltiger Boden; Kühle liebend


Astrantia major 'Rubra' – Große Sterndolde

Diese Sorte wächst gedrungener als die Art. Sämlinge von 'Rubra' (auch sie sät sich also aus, aber beileibe nicht so stark wie die Art) fallen nicht unbedingt echt, das heißt, sie sind oft eher rosafarben und wachsen auch stärker als ihre Elternpflanzen.


Astrantia major 'Rubra' – Große Sterndolde

Wuchshöhe: 30-50 cm
Blütenfarbe: rot-purpur
Blütezeit: Juni, Juli, August
Lichtverhältnisse: halbschattig-absonnig
Bodenverhältnisse: frisch-feucht
Verwendung: Schnittpflanze
Hinweis: kalkhaltiger Boden; Kühle liebend


Astrantia major 'Ruby Cloud' – Große Sterndolde

'Ruby Cloud' lässt sich am besten als eine Farbmischung aus der Art Astrantia major und der Sorte 'Rubra' beschreiben. Sie wächst ebenfalls etwas kompekter als die Art und auch ihr Drang zur Selbstaussaat ist etwas gebremst. Fällt ebenfalls nicht immer sortenecht.


Astrantia major 'Ruby Cloud' – Große Sterndolde

Wuchshöhe: 50-70 cm
Blütenfarbe: rosa mit weiß
Blütezeit: Juni, Juli, August
Lichtverhältnisse: halbschattig, absonnig
Bodenverhältnisse: frisch-feucht
Verwendung: Schnittpflanze
Hinweis: kalkhaltiger Boden; Kühle liebend


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