Dieses Rot, dieses weiche, samtige Purpurrot, das hat es mir angetan. Nur wegen ihrer scabiosenartigen Blütenform allein wäre die Mazedonische Witwenblume vielleicht gar nicht in meinen Garten eingezogen, die hat – neben den Skabiosen (Scabiosa) natürlich – der Riesen-Schuppenkopf (Cephalaria gigantea) schließlich auch. Aber dieses Rot! Es ist ein bisschen ähnlich dem der Kronen-Lichtnelke (Silene coronaria), jedoch intensiver und dunkler. Damit passt Knautia macedonica praktisch zu allen Pflanzpartnern, die man ihr zur Seite stellt. Lediglich mit leuchtend orangerot blühenden sollte man vielleicht vorsichtig sein, doch selbst das funktioniert, irgendwie.
Inzwischen habe ich fünf dieser Witwenblumen an unterschiedlichen Standorten und stelle fest: Es lohnt sich, ihr im Garten keinen (völlig) freien Stand zu bieten, sondern sie zu vergesellschaften, ganz wie an den Naturstandorten, wo sie in Wiesen oder Gehölzsäumen wächst. Aufgrund dieser Vorliebe lässt sich ausgerechnet mein schönstes Exemplar auf Fotos nicht so in Szene setzen, wie ich mir das gewünscht hätte: Es steht inmitten eines großen Fleckens mit Felsen-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum 'Ingwersen'). Wir merken uns also: Knautia macedonica ist keine Einzelgängerin. Sie braucht am Fuß einen gewissen Schutz vor unmittelbaren Witterungseinflüssen, und die Sorge, dass sie sich von benachbarten Pflanzen eingeengt fühlen könnte, ist unbegründet.
So deutlich wie Knautia macedonica hat mir noch keine Pflanze ihre Ansprüche vor Augen geführt und mich auf meine Unzulänglichkeit bei der Wahl mancher Standorte aufmerksam gemacht.
Am richtigen Platz ist die Mazedonische Witwenblume unbedingt das, was man unter einer dankgarten, pflegeleichten und anspruchslosen Staude versteht. Sie verträgt Trockenheit ebenso wie Hitze und nimmt mit nährstoffärmeren Böden vorlieb. Ein wahres Schätzchen also, speziell in netter Gesellschaft.
Ein besonderes Vorgehen verlangt diese Witwenblume beim Rückschnitt von Verblühtem, denn unterhalb der (zuerst blühenden) Blütenstände am Triebende bilden sich Seitentriebe mit neuen Blütenständen. Deshalb sollten immer nur die verblühten "Köpfchen" abgeschnitten werden, nicht aber die kompletten Blütentriebe.
Ob mit oder ohne Herausschneiden von Verblühtem (das Herausschneiden verhindert halt die Selbstaussaat) gilt: Die Purpur-Witwenblume bringt laufend neue Blütenstände hervor und zeigt uns fast bis zum Frost ihr Blüten-Rot, Sie wissen schon, dieses samtige, dunkle Rot …
Wuchshöhe: | 60-110 cm |
Blütenfarbe: | dunkel purpurrot |
Blütezeit: | Juli, August, September, Oktober |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | trocken |
Verwendung: | |
Hinweis: | bedingt immergrün |