Etwas hochbeinig kommt sie mir in manchen Jahren an manchen Standorten vor, aber wie hoch sie tatsächlich wächst (und ob die Wiesenraute nicht vielleicht auf 60 cm hockenbleibt), das entscheidet bei mir im Garten halt die Natur, sprich die Frühlingsfeuchtigkeit, denn im April zum Austrieb fang ich bestimmt nicht an, den Ziergarten zu gießen, da würde ich ja nur meine Stauden verweichlichen.
Damit Thalictrum aquilegifolium in den "niedrigeren Jahren" im Beet nicht untergeht, ist es ratsam, keine allzu hohen Frühjahrsblüher (wie beispielsweise Lupinen – Lupinus polyphyllus) um sie zu versammeln oder wenigstens nicht ausschließlich. Schmalblättrige halbhohe Gräser finde ich als Begleiter ohnehin reizvoller (ganz besonders Nassella tenuissima, das Mexikanische Federgras), weil daneben (oder darüber) die zarten Blütendolden der Akeleiblättrigen Wiesenraute gut zur Geltung kommen.
Auf den ersten Blick (manchen vielleicht auch noch auf den zweiten) erinnert das Laub von Thalictrum aquilegifolium tatsächlich an Akeleien (Aquilegia), vor allem der Austrieb, also junge Blätter. Kompliziert wird das dann, wenn beide nebeneinanderstehen, blühen, aussamen dürfen und Sie von der einen Sämlinge habe möchten, von der anderen aber nicht. In solchen Fällen ist es einfacher, sich von vornherein nur für eine der beiden Staudenarten an einem Standort/
Thalictrum aquilegifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute) – Austrieb
Aquilegia vulgaris (Akelei) – Austrieb
Wenn sich Thalictrum aquilegifolium ausgesät hat, sollten Sie die Sämlinge aufnehmen und (in andere Beete notfalls) verpflanzen, denn die Akeleiblättrige Wiesenraute wirkt und wächst am besten als "Einzelkind" zwischen allen möglichen anderen Pflanzen, doch nicht in Grüppchen mit ihresgleichen. Aussaat ist bei Thalictrum aquilegifolium übrigens die einzige Art der Vermehrung.
Ein sonniger Standort (stickstoffreicher Boden!) ist möglich, Gießfaul(er)en ist allerdings ein halbschattiger Platz ans Herz zu legen, dort ist der Wasserbedarf dieser Wiesenraute deutlich geringer. Ein Gehölzsaum – auch halbschattig – ist als Pflanzplatz deshalb Nicht- oder Seltengießern nur zu empfehlen, wenn der Boden trotz der Gehölze ausreichend Feuchtigkeit zu bieten hat (frisch bis feucht ist).
Thalictrum aquilegifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute) – Knospen
Thalictrum aquilegifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute) – Blüten
An sonnigen Standorten sind die Blüten von Thalictrum aquilegifolium übrigens gut von Insekten besucht, auch wenn sie nur Pollen und keinen Nektar anbieten. Die Blüten sind zudem etwas Besonderes: Es existieren keine Blütenblätter, und das, was wir als "Blüte" wahrnehmen, besteht ausschließlich aus verlängerten farbigen Staubfäden, aus denen sich mit dem Abblühen ein ganz bezaubernder Fruchtschmuck entwickelt.
Thalictrum aquilegifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute) – Samenansatz
Thalictrum aquilegifolium (Akeleiblättrige Wiesenraute) – Reife Samen
Die Blütenfarbe/
Wuchshöhe: | 50-115 cm |
Blütenfarbe: | weißlich, rosa, lachs, lila |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli |
Lichtverhältnisse: | sonnig-halbschattig |
Bodenverhältnisse: | frisch-feucht |
Verwendung: | |
Hinweis: |