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Leucanthemum Sandglöckchen, Sandrapunzel, Sandköpfchen Leucanthemum x superbum ('Brightside') Garten-Margerite, Sommer-Margerite Leucanthemum vulgare Wiesen-Margerite

 




Leucanthemum – Margerite

(Pflanzenfamilie: Asteraceae – Korbblütler)

Leucanthemum – Margerite, verblüht
Verblühte Margeriten-Blüte

Margeriten wollen uns an Bauern- und Cottage-Gärten oder ein­fach nur an früher erinnern. Daran, dass auch mit schlichten Blüten stimmige Pflanzen-Arrangements gestaltet werden können; daran, dass auch die Wuchsform, das "Einfühlungs­ver­mögen" sowie die Blüte­zeit zu einer für unsere Gärten wichtigen Pflanze gehören und nicht nur Blütenform, ‑farbe und ‑größe.

Deshalb mag ich Margeriten auch so gern, denn sie stören nie; nicht im Beet, nicht in der Hecke, nicht in der Streu­obstwiese (an den Rasen­mäher haben sie sich gewöhnt). Wir brauchen nur zu schauen, wie geradezu stolz sie altern (siehe Bild) …

Der Einfachheit halber fassen die Botaniker verschiedene Leucanthemum-Arten – neben ihrer Einteilung im engeren Sinn (also strikt nach den einzelnen Arten und Unterarten) – auch schlicht unter der Bezeichnung Leucanthemum vulgare agg. (agg. steht für "Artengruppe"), Wiesen-Margerite, zusammen. In dieser Arten­gruppe sind sogar Leucanthemum maximum, die Pyrenäen-Margerite, sowie Leucanthemum x superbum, die Sommer-Margerite, vertreten, die in einigen Re­gionen Deutschlands inzwischen als Neophyten vorkommen. Letztlich können daher die verschie­densten Margeriten-Arten unter dem botanischen Namen Leucanthemum vulgare und dem deut­schen Wiesen-Margerite im Handel sein und es ist nicht so verkehrt; ganz richtig aber natürlich auch nicht.


Leucanthemum x superbum ('Brightside') – Garten-Margerite, Sommer-Margerite
alt: Leucanthemum maximum

Garten-Margeriten reagieren ziemlich ver­schnupft auf winter­nassen Boden, da sind sie richtig empfindlich. Insbesondere Staunässe sollte deshalb vermieden werden, damit das Rhizom (ein mehr oder weniger stark verdickter, bei der Garten-Margerite direkt auf der Erdoberfläche wachsender Spross, der für das Breitenwachstum einer Rhizompflanze und dessen Stärke verantwortlich ist) nicht fault. Aber man steckt halt nicht drin im Wetter, und wenn uns der Winter Schmuddelwetter beschert, dann ist das so. Fein raus sind all diejenigen Garten­besitzer, die den ganzen Sommer über jammern, dass sie "das alles in ihrem Sandboden kaum mehr dergießen", weil das Wasser nur so nach unten davonrauscht.

'Brightside' ist eine weiß blühende Samensorte aus dem Hause Jelitto-Samen und wird dort nach wie vor als Saatgut angeboten. Sollten Sie sich selbst an der Anzucht von Margeriten für den Garten versuchen wollen, ist 'Brightside' keine schlechte Wahl: Sie ist wüchsig und stabil, gut resistent gegen Krankheiten und die schnee­weißen, großen Blüten mit den gelben Körb­chen bilden einen attraktiven Kontrast zum sattgrünen Laub.

Wählen Sie als Standort ein sonniges Plätzchen, und achten Sie darauf, dass die Schnecken sie nicht vernichten; junge Pflanzen und der frische Austrieb von Leucanthemum x superbum fallen ihnen bevorzugt zum Opfer. Zur Pflege gehören bei den Garten-Margeriten deshalb unbedingt die Kontrolle und das Ab­sammeln von Schnecken. Gegebenenfalls müssen Sie sogar zu härteren Mitteln greifen und Schneckenkorn streuen. Geht halt nicht anders.

Leucanthemum x superbum 'Brightside' – Garten-Margerite, Sommer-Margerite

Wuchshöhe: 60-80 cm
Blütenfarbe: weiß
Blütezeit: Juni, Juli, August
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: frisch
Verwendung: Schnittpflanze
Hinweis: (Winter-)Staunässe unbedingt vermeiden

Leucanthemum vulgare – Wiesen-Margerite

Wer sie erst einmal im Garten hat, braucht sich um ihre Zukunft – um das Wachsen und Ge­deihen – keine Sorgen mehr zu machen, denn die Wiesen-Margerite ist gut gerüstet, um sich zu erhalten und zu vermehren: Sie glänzt mit Selbstaussaat (weshalb es unbedingt emp­fehlens­wert ist, Verblühtes vor der Samenreife abzuschneiden, will man das verhindern) und verbreitert sich am Standort mit ihrem Rhizom (verdickter Spross, bei Leucanthemum vulgare direkt auf der Erdoberfläche liegend und mit geringem jährlichem Längenzuwachs). Es dürfte daher völlig ausreichend sein (außer in sehr großen Gärten), mit einem Exemplar an den Start zu gehen; der Rest wird sich (ein-)finden.

Leucanthemum vulgare – Wiesen-Margerite im Frühjahr
Leucanthemum vulgare (Wiesen-Margerite) im Frühjahr

Lediglich auf diese erste Pflanze – Ihre Stamm-Margerite sozu­sagen – sollten Sie ein Auge haben und den Pflanzplatz mit einiger Sorgfalt wählen: er darf nicht zu schattig liegen und es sollte keine Staunässe entstehen können (Leucanthemum vulgare reagiert darauf jedoch weit weniger empfindlich als Leucanthemum x superbum). Ansonsten akzeptiert die Wiesen-Margerite so ziemlich alles, was Sie ihr bieten, auch alle Bodenarten bzw. ‑typen, die vorzugs­weise im Bereich trocken-frisch liegen (nicht recht oft komplett austrocknend, aber auch nicht zwingend mit einer gewissen Grund­feuchte – so zwischendrin halt).

Leucanthemum vulgare mit Lupinus polyphyllus – Wiesen-Margerite mit Garten-Lupine
Leucanthemum vulgare (Wiesen-Margerite) (links: Lupinus polyphyllus (Garten-Lupine)

Sollte es irgendwann mal doch zu viele Leucanthemum vulgare im Garten geben, können Sie das Ausgraben überzähliger Pflanzen getrost auf die arbeitsarmen Wintermonate verschieben: Die Wiesen-Margerite ist immergrün (das alte Laub wird in der Regel beim frischen Austrieb im Frühling ersetzt) und damit stets gut sichtbar, solange kein Schnee liegt. Und falls sich die Wiesen-Margerite – nomen est omen – allzu stark im Gras breitmacht, mähen Sie einfach drum­herum, bis ihre Blüte vorbei ist. Grün­flächen mit solchen Blumeninseln haben schließlich einen ganz eigenen Charme.

Die Wiesen-Margerite erfreut sich bei Wild­bienen großer Be­liebtheit als Pollenquelle für den Nahrungsvorrat in den Nestern. Bei mehr als 20 Arten haben Wissenschaftler das Pollen-Sammeln auf Leucanthemum vulgare nachgewiesen. Allein Schmalbienen (Gattung Lasioglossum) sammeln schon 13 ver­schiedene den Margeriten-Pollen, darunter etliche häufige und weit verbreitete Arten. Es lohnt sich also auf jeden Fall, bei der Garten­gestaltung Margeriten nicht als Allerwelts­pflanzen links liegen zu lassen, sondern sie als Insekten"futter" fest einzuplanen. Und sei es, dass sie in einer stillen Ecke unge­stört ver­wildern dürfen. Wenigstens ein bisschen.

Leucanthemum vulgare – Wiesen-Margerite

Wuchshöhe: 35-80 cm
Blütenfarbe: weiß
Blütezeit: Juni, Juli, August, September
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: frisch
Verwendung: Schnittpflanze
Hinweis: immergrün; Pollenquelle für Wildbienen


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