Wenn sich in der einheimischen Natur am Waldrand und am Rand von Hecken immer seltener ein Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum) findet und auf den Wiesen immer seltener ein Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense), dann wird es Zeit, diese und andere einheimische Storchschnabel-Arten in die Gärten zu holen und Ihnen ein Refugium zu bieten. Wir brechen hier eine Lanze für eingie in Deutschland einheimischen Arten (alphabetisch nach ihren wissenschaftlichen Namen): Geranium phaeum (Brauner Storchschnabel), Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel), Geranium sanguineum (Blut-Storchschnabel) und Geranium sylvaticum (Wald- oder Bergwiesen-Storchschnabel).
Der in Deutschland einheimische Braune Storchschnabel wird leider immer seltener und gilt deshalb als gefährdet, freilich ohne besonders geschützt zu sein – wo kommen wir denn da hin! (Stand März 2025) Dabei ist er eigentlich relativ anspruchslos, kommt mit einem halbschattigen Standort zurecht und ist nicht gleich beleidigt, wenn's mal eine Zeit lang nicht regnet und er recht trocken steht. Und er ist natürlich völlig winterhart bei uns.
Geranium phaeum gilt als Zeigerpflanze für einen leicht überhöhten Stickstoffanteil im Boden und davon dürfte doch eigentlich bei der Bewirtschaftung der Felder genug in der Natur verteilt werden!
Den Braunen Storchschnabel muss man mögen, sonst kommt einem die etwas "klapprige" Gestalt mit den eher unauffälligen kleinen, dunklen Blüten nicht in den Garten (ihn fürs Foto ansprechend ins Bild zu setzen, ist eine Lebensaufgabe). Für Naturgärten
Naturgarten:
Ein Garten, der ausschließlich mit einheimischen Pflanzen angelegt ist.
und naturnahe Gartenanlagen
Naturnaher Garten:
Ein Garten, der weitgehend unter Verwendung von einheimischen Pflanzen angelegt ist.
ist er dagegen praktisch ein Muss. Und einige Stauden-Freunde betrachten ihn sogar als Blattschmuckstaude, weil die meisten seine Blätter so eine schicke rotbraune Zeichnung haben (das ist bei der Unterart Geranium phaeum subsp. phaeum der Fall; die Blätter der Unterart lividum (Geranium phaeum subsp. lividum), die nur in den Alpen vorkommt, weisen keine solche Zeichnung auf).
Angenehm ist, dass er sich zwar aussät (und damit lange im Garten bleibt), aber stets in Maßen, nicht in Massen. Vor einer Geranium-Phaeum-Schwemme durch Sämlinge braucht sich daher niemand zu fürchten. Auch nicht davor, dass der Braune Storchschnabel mit seinen kurzen Ausläufern alles überwuchern könnte. Eventuell störende oder überzählige Exemplare sind mit einem kräftigen Ruck oder kleinen Schubs mit dem Unkrautstecher zudem schnell beseitigt.
Geranium phaeum (Brauner Storchschnabel) – Austrieb
Die Größe der Blüten sowie allgemein den Wuchs kann man mit ausgewogenen, leicht stickstoffbetonten (falls erforderlich), maßvollen Düngergaben ein bisschen positiv beeinflussen, sofern's der Gartenboden nötig hat. Die restliche Pflege beschränkt sich auf Gießen und den Rückschnitt der verblühten Blütentriebe. Im Herbst (beziehungsweise vor der Samenreife, falls Selbstaussaat unerwünscht ist) oder im Frühjahr, das kann man machen, wie man mag.
In eine überaus gepflegte Staudenrabatte wird der Braune Storchschnabel wohl eher selten integriert werden. Doch natürlich könnte man das machen, vor allem wenn leger wachsende Stauden und dezente Blütenfarben zum Auflockern oder Neutralisieren gefragt sind. Dazu sollte man auf Sorten zurückgreifen, die zuhauf im Hinblick auf die Blütenfarbe und ‑größe sowie das Wuchsverhalten gezüchtet wurden und werden. Wer weiß, vielleicht wird der eine oder andere dadurch sogar noch zum Geranium-Phaeum-Fan.
Wuchshöhe: | 55-100 cm |
Blütenfarbe: | dunkel purpurrot |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli, August, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig-halbschattig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: | einheimische Staude |
Geranium pratense dürften die meisten schon in der Natur gesehen haben und sei es nur vom Auto aus im Straßengraben. Schließlich ist es erfreulicherweise deutschlandweit noch sehr häufig anzutreffen. Mag sein, dass man es deshalb in den Staudengärtnereien gern vernachlässigt und gar nicht erst im Sortiment hat. Zu profan – wächst ja eh überall.
Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel
An einem freien Standort (Freifläche) in voller Sonne gedeiht der Wiesen-Storchschnabel prächtig. Wenn er dann noch kalkhaltigen, stickstoffreichen und ausreichend feuchten Boden vorfindet, schießt er in manchen Jahren schon mal bis über einen Meter in die Höhe. Meist wird er allerdings nicht höher als 80‑100 cm.
Ein Rückschnitt etwa eine Handbreit über dem Boden gleich nach der Blüte, noch besser: schon wenn die Blüte ihre besten Zeiten hinter sich hat, verhindert Selbstaussaat und bewirkt dafür, dass die Pflanzen neu durchtreiben und oft noch einmal blühen. Weil Geranium pratense sehr schnittverträglich ist, bietet sich so eine Radikalkur auch an, falls die Pflanzen von Mehltau befallen werden. Abgeschnittene Triebe mit Mehltau gehören nicht auf den Kompost, sie sollten im Restmüll oder in der Biotonne entsorgt werden.
Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel) – Austrieb
Einige Sorten gibt es auch von Geranium pratense und die sind der Art im Hinblick auf den Wuchs und die Blütenfarben deutlich überlegen. Ich habe mich wegen der besonderen Blütenfarbe und dem stockigen Habitus für 'Mrs Kendall Clark' entschieden.
Aber: Über Mr Clarke's "Gattin" wird in der Fachwelt intensiv diskutiert. Ist das, was wir heute kultivieren, noch die Originalsorte, die ein sehr rühriger und begabter Staudenspezialist (Ingwersen) im Jahr 1946 ausgelesen hat? Stimmt die Blütenfarbe noch mit dem seinerzeit vorgestellten "Prototyp" überein? Ich glaube es eher nicht, denn die Sorte kann auch aus Samen vermehrt werden, der weitgehend echt fällt; aber eben nur weitgehend.
Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel) 'Mrs Kendall Clark'
Meine 'Mrs Kendall Clark' hat nach allen Beschreibungen ein wenig zu taubenblaue Blüten und geht statt ins Rosa eher ins Violette (etwas variabel, weil aus Samen vermehrt). Das kümmert mich alles nicht, denn mir gefällt sie im Garten.
Der Schmalbiene Lasioglossum pauxillum wird's sicherlich ebenfalls egal sein, ob die Sorte nun "sauber" ist oder nicht, Hauptsache, Wiesen-Storchschnabel. Den braucht diese Wildbiene nämlich (neben vielen anderen Pflanzen aus insgesamt 17 Pflanzenfamilien), um seinen Pollen für die Brut zu sammeln. Hier ein kurzer Steckbrief dieser Wildbiene:
Mehr über Pflanzen und Wildbienen sowie die Lebensweise dieser Bienen, erfahren Sie in meinem Artikel Wildbienen im Stauden-Garten.
Wuchshöhe: | 70-110 cm |
Blütenfarbe: | blauviolett |
Blütezeit: | Juni, Juli, August |
Lichtverhältnisse: | sonnig |
Bodenverhältnisse: | trocken-frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: | einheimische Pflanze; kalkhaltiger Boden |
Geranium sanguineum (Blut-Storchschnabel) mit Trifolium rubens (Purpur-Klee) 'Red Feathers'
Beim Blut-Storchschnabel (er ist in Deutschland einheimisch) können die Damen und Herren Garten-Fachautoren leicht von "ausdauernd" und "robust" sprechen, denn wehe du willst Geranium sanguineum loswerden oder den Bestand verkleinern, da hast du aber die Rechnung ohne sein Rhizom (verdickter, unterirdisch wachsender Spross) gemacht! Sticht man das fleischige Rhizom ab oder gräbt man es aus und es bleibt nur ein Fitzelchen davon im Boden zurück, treibt die Pflanze daraus neu aus. Ich würde meinem Steingarten, obwohl als idealer Standort häufig empfohlen, diesen Storchschnabel nicht antun wollen. Vor allem würde ich ihn den manchmal doch etwas empfindlichen anderen Pflanzen, die ich dort angesiedelt habe, ersparen.
Geranium sanguineum – Blut-Storchschnabel
Ich bevorzuge für den Blut-Storchschnabel eine etwas "hemdsärmelige" Nachbarschaft, die sich damit arrangiert, wenn er ihr auf den Pelz rückt. Sesleria heufleriana und Arabis caucasica beispielsweise behaupten sich gegen ihn, eine Melange mit Trifolium rubens 'Red Feathers' gibt ein harmonisches Bild. Sämlinge von G. sanguineum – der Hauptgrund dafür, dass es im Garten lästig werden kann – versuche ich, so klein wie möglich zu entdecken und so komplett wie machbar auszugraben. Auf das Kapitel Vermehrung braucht man also bei diesem Storchschnabel nicht näher einzugehen: Stecklinge, Teilung, Rhizomschnittlinge, (Selbst-)
Nun schreibe ich die ganze Zeit davon, wie man den Blut-Storchschnabel loswird, dabei wollen Sie doch sicher wissen, ob es sich lohnt, ihn in den Garten zu holen. Ja, unbedingt, kann ich dazu nur sagen.
Geranium sanguineum (Blut-Storchschnabel) – Austrieb
Geranium sanguineum bildet mit seinen sattgrünen Blättern kompakte Polster oder Kissen (außen niedriger, zur Mitte hin höher) und hat für einen Storchschnabel recht große Blüten, die nur wenig über dem Laub stehen. Sein fleischiges Rhizom, das sich so schwer komplett entfernen lässt, ist der Grund für seine Trockenheitsverträglichkeit; in feuchterem Boden kann das Rhizom faulen, nicht nur im Winter, sondern auch in nassen Sommern.
Wuchshöhe: | 20-50 cm |
Blütenfarbe: | rosaviolett-magenta |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli, August, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig-halbschattig |
Bodenverhältnisse: | trocken |
Verwendung: | extensive Dachbegrünung |
Hinweis: | kompakter Wuchs; einheimische Staude; kalkhaltiger Boden |
Das leuchtenden Rosaviolett der Blüten von Geranium sanguineum ist schon ein wenig speziell, dem einen gefällt's, dem anderen nicht. Zum Glück waren die Züchter fleißig und haben sowohl in puncto Blütenfarbe als auch im Hinblick auf das Wuchsverhalten dem Blutroten Storchschnabel Handschellen angelegt und ihn damit für die breite Masse an Gartenbesitzern "bekömmlicher" gemacht. Trotzdem gibt es Situationen, in denen man an dem zweifelt, was man da im Garten hat: Wenn es nämlich eine Weile tüchtig regnet oder der Blut-Storchschnabel inkl. Sorten immer wieder kräftig gegossen wird. Dann erreichen selbst die Sorten ungeahnte Wuchshöhen und die Triebe stehen nicht mehr aufrecht, sondern legen sich hin.
Besondere Beachtung verdient neben den Sorten eine natürliche Varietät, das Geranium sanguineum var. striatum.
Der weiße Typ ist – wie so oft im Pflanzenreich – nicht ganz so kompakt wie die Art und wächst auch schwächer. Das Blatt der Sorte 'Album' ist darüber hinaus zarter als das etwas derbe Laub der Art.
In erster Linie fällt jedoch auf, dass Geranium sanguineum 'Album' im Sommer keine Blüten mehr bildet; nach der Hauptblütezeit im Juni/
Wuchshöhe: | 30-60 cm |
Blütenfarbe: | weiß |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli |
Lichtverhältnisse: | sonnig-halbschattig |
Bodenverhältnisse: | trocken |
Verwendung: | extensive Dachbegrünung |
Hinweis: |
'Elsbeth' ist kräftig im Wuchs, konkurrenzstark und wird höher als ihre Verwandtschaft aus dem Sanguineum-Clan. Das kommt besonders gut zur Geltung, wenn sie höhere, stabile Pflanzen "im Rücken" hat oder zum Beispiel Steine und Objekte. Ihr sollte man Platz lassen, damit ihre (langen) Triebe keine anderen Pflanzen überlagern, wenn sie sich auf den Boden legen – was sie ausgesprochen gern tun. Ich zweifle dann immer, was ich tun soll: nach der Blüte abschneiden wegen der Optik oder belassen, weil's für allerlei Getier so ein fantastischer Unterschlupf ist. Das ist eine Gewissensfrage.
Die Blütenfarbe der Sorte 'Elsbeth' ist sehr leuchtend und liegt irgendwo zwischen der von der reinen Art und der der Sorte 'Max Frei'. Attraktive Herbstfärbung!
Wuchshöhe: | 50-90 cm |
Blütenfarbe: | leuchtend violettrot |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli, August, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig-halbschattig |
Bodenverhältnisse: | trocken |
Verwendung: | extensive Dachbegrünung |
Hinweis: | kompakter Wuchs |
'Max Frei' blüht wie die Art bis in den Herbst und bildet dichte Laubkissen. Sein weiteres Plus: Er verträgt einen halbschattigen bis schattigen Standort.
Seine Blütenfarbe ist zwar leuchtend, tendiert aber ins Violett und ist damit nicht so grell wie das Magenta der Art.
Wuchshöhe: | 20-50 cm |
Blütenfarbe: | leuchtend violettrot |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli, August, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig-halbschattig |
Bodenverhältnisse: | trocken |
Verwendung: | extensive Dachbegrünung |
Hinweis: | kompakter Wuchs |
Geranium sanguineum var. striatum – (Kleiner) Blut-Storchschnabel
Wesentlich zurückhaltender in der Blütenfarbe ist die Varietät Geranium sanguineum var. striatum. Ihr Zartrosa mit der dunklen Aderung wirkt dezent und "schreit" nicht quer durch den ganzen Garten. Die Varietät striatum ist insgesamt etwas schwachwüchsiger als die Art, nicht ganz so langlebig und sät sich kaum aus.
Besitzer kleinerer Gärten sollten dem Gestreiften Storchschnabel unbedingt den Vorzug geben. Auch wer jeden Ärger vermeiden will, pflanzt besser ihn als den Blutroten Storchschnabel.
Wuchshöhe: | 20-25 cm |
Blütenfarbe: | blassrosa, dunkle Aderung |
Blütezeit: | Mai, Juni, Juli, August, September |
Lichtverhältnisse: | sonnig-halbschattig |
Bodenverhältnisse: | trocken |
Verwendung: | extensive Dachbegrünung |
Hinweis: |
Wenn der Wald-Storchschnabel eines nicht mag, dann ist es ein trockener Pflanzplatz – am besten noch in der vollen Sonne. Klar, er hält das aus, aber richtig Freude macht er an solchen Standorten nicht. Er treibt später aus, bleibt klein und wächst selbst in etlichen Jahren Standzeit nicht vorwärts und nicht rückwärts, so scheint es zumindest.
Zweimal Geranium sylvaticum der Sorte 'Mayflower' (Pflanzen im zweiten Standjahr) an unterschiedlichen halbschattigen Plätzen, fotografiert am selben Tag:
am trockenen Standort
am feuchteren Standort
In der Natur (auch in Deutschland, er ist hier einheimisch) steht er zwar meist sonnig, doch das ist gekoppelt an das Klima: In kühleren, niederschlagsreicheren Gebieten hat er damit kein Problem. So kommt Geranium sylvaticum bei uns vornehmlich in Gebirgswiesen, in England sogar an den Küsten – beispielsweise an Straßenrändern – vor. Wo er natürlich gedeiht, ist auf jeden Fall der Boden gut mit Stickstoff und Wasser versorgt und im Sommer staut sich die Hitze nicht.
Geranium sylvaticum (Wald-Storchschnabel) – Austrieb
Am halbschattigen Gehölzrand, der rund ums Jahr ausreichend feucht ist, oder aber im Schatten von Gebäuden können Sie den Bergwiesen-Storchschnabel bedenkenlos ansiedeln, dort ist er zwischen Funkien (Hosta), Sterndolden (Astrantia major) und anderen sonnenscheuen Stauden gut aufgehoben. Er blüht früh im Jahr – bereits im Mai –, da gibt es viele geeignete Blühpartner, die seine Standortpräferenzen teilen oder akzeptieren: kräftig und leuchtend sind die Gewöhnlichen Akeleien (Aquilegia vulgaris) mit ihren Rosa-, Blau- und Violetttönen, richtig extravagant wird es mit den apart weiß-grünen Blütenrispen des Garten-Salomonssiegels (Polygonatum x hybridum 'Weihenstephan').
Nach der ersten Blüte sollten Sie die abgeblühten Triebe dieses Storchschnabels bodennah abschneiden und dadurch eine zweite (schwächere) Blüte im Sommer – in der Regel im August – fördern. Auch für diese Blüte gibt es passende Partner: den Langblättrigen Ehrenpreis (Veronica longifolia) oder den Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea) zum Beispiel.
Ich gehe hier in puncto Blühpartner von einem Wald-Storchschnabel mit purpurvioletten/
Wildstaudenpflanzungen:
Pflanzungen, die unter Verwendung von einheimischen und nicht einheimischen Pflanzen – keine Züchtungen – weitgehend sich selbst überlassen werden; der Gärtner greift nur gelegentlich ordnend ein. Eine Wildstauden-Pflanzung kann sich über den ganzen Garten erstrecken oder auf einzelne Bereiche beschränken.
ist diese Vielfalt unbedingt erwünscht.
Sorten von Geranium sylvaticum vermehren Sie also am besten mittels Teilung (im Frühling, gleich nach dem Austrieb). Abgesehen von der Vermehrung ist das Teilen und Umpflanzen (Verjüngen) des Bergwiesen-Storchschnabels nicht erforderlich; diese Art ist äußerst langlebig.
Halictus rubicundus (Weibchen), hier auf Eselsdistel (Onopordum)
Ob Sorten oder die Art, das spielt für die Wildbienen Andrena bicolor (Zweifarbige Sandbiene – sehr häufig, praktisch flächendeckend verbreitet), Andrena fulvida (Waldrand-Sandbiene – weit verbreitet, aber selten) und Halictus rubicundus (Rotbeinige Furchenbiene – weit verbreitet und mäßig häufig) keine Rolle, solange die Blütezeit passt. Die Weibchen dieser drei Wildbienen-Arten sammeln nämlich (nur die Weibchen sammeln) Pollen des Wald-Storchschnabels als Nahrungsvorrat für ihre Larven. Und da zumindest die Zweifarbige Sandbiene nahezu überall zu Hause ist, dürfte es Gärten ohne diesen Storchschnabel gar nicht mehr geben. Irgendwo im Garten findet sich doch immer ein Eckchen, in dem die etwas unscheinbareren Gesellen unter den Stauden ebenfalls ein Plätzchen finden.
Andrena bicolor (Weibchen, 1. Generation) sammelt Pollen von Helleborus argutifolius (Korsische Lenzrose)
Andrena bicolor ist übrigens eine der Sandbienen-Arten, die sich – verhältnismäßig – einfach und sicher bestimmen lassen, zumindest die Weibchen (8‑11 mm groß) der ersten Generation (die fliegt von Ende März/
Insgesamt ähnelt Geranium sylvaticum stark dem einheimischen Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel). Beide haben sattgrünes, tief eingeschnittenes Laub und blühen früh im Jahr. Der Wiesen-Storchschnabel besticht allerdings mit etwas größeren Blüten; der Wald-Storchschnabel hingegen wächst kompakter, bleibt niedriger und sät sich weniger aus als sein Kollege von der Wiese, wobei das natürlich auch vom Pflanzplatz und der dort vorherrschenden Wasserversorgung abhängig ist.
Wuchshöhe: | 30-60 cm |
Blütenfarbe: | purpurviolett, aber auch violettblau, rosa oder weiß |
Blütezeit: | Mai, Juni, August, September |
Lichtverhältnisse: | absonnig, halbschattig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: | Rückschnitt nach der Blüte |
'Mayflower' ist eine ältere, bewährte Sorte (es gibt sie seit 1972) mit violettblauen Blüten und dezenter weißer Mitte. Sie gehört zu den höher werdenden Züchtungen und kann sich mit ihren 50-60 cm Wuchshöhe durchaus zwischen ausladenden Blattschmuckstauden im (Halb-)
Zur ersten Blüte von 'Mayflower' passen ganz wunderbar die zurückhaltend porzellanblauen Blüten des Enzianähnlichen Ehrenpreis' (Veronica gentianoides) und bringen eine romantische Note ins Beet.
Die Fotos zeigen eine Pflanze im zweiten Standjahr.
Wuchshöhe: | 30-50 cm |
Blütenfarbe: | violettblau mit weißer Mitte |
Blütezeit: | Mai, Juni, August, September |
Lichtverhältnisse: | absonnig, halbschattig |
Bodenverhältnisse: | frisch |
Verwendung: | |
Hinweis: | Rückschnitt nach der Blüte |