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In Deutschland einheimische Storchschnabel-Arten für den Garten

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In Deutschland fremdländische Storchschnabel-Arten für den Garten Storchschnabel-Arten als Bodendecker Geranium – Storchschnabel (Gesamtseite mit einheimischen und fremdländischen Arten sowie Storchschnabel-Arten, die sich als Bodendecker eignen – 19 Arten)

 




In Deutschland einheimische Storchschnabel-Arten für den Garten

Wenn sich in der einheimischen Natur am Waldrand und am Rand von Hecken immer seltener ein Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum) findet und auf den Wiesen immer seltener ein Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense), dann wird es Zeit, diese und andere einheimische Storchschnabel-Arten in die Gärten zu holen und Ihnen ein Refugium zu bieten. Wir brechen hier eine Lanze für eingie in Deutschland einheimischen Arten (alphabetisch nach ihren wissenschaftlichen Namen): Geranium phaeum (Brauner Storchschnabel), Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel), Geranium sanguineum (Blut-Storchschnabel) und Geranium sylvaticum (Wald- oder Bergwiesen-Storchschnabel).


Geranium phaeum – Brauner Storchschnabel

(Pflanzenfamilie: Geraniaceae – Storchschnabelgewächse)

Geranium phaeum – Brauner Storchschnabel Der in Deutschland einheimische Braune Storchschnabel wird leider immer seltener und gilt deshalb als gefährdet, freilich ohne besonders geschützt zu sein – wo kommen wir denn da hin! (Stand März 2025) Dabei ist er eigentlich relativ anspruchs­los, kommt mit einem halbschattigen Standort zurecht und ist nicht gleich beleidigt, wenn's mal eine Zeit lang nicht regnet und er recht trocken steht. Und er ist natürlich völlig winterhart bei uns.

Geranium phaeum gilt als Zeiger­pflanze für einen leicht über­höhten Stick­stoff­anteil im Boden und davon dürfte doch eigent­lich bei der Bewirt­schaftung der Felder genug in der Natur ver­teilt werden!

Geranium phaeum – Brauner Storchschnabel, Blatt Den Braunen Storch­schnabel muss man mögen, sonst kommt einem die etwas "klapprige" Gestalt mit den eher unauf­fälligen kleinen, dunklen Blüten nicht in den Garten (ihn fürs Foto ansprechend ins Bild zu setzen, ist eine Lebens­aufgabe). Für Naturgärten
Naturgarten:
Ein Garten, der ausschließlich mit einheimischen Pflanzen angelegt ist.


und naturnahe Gartenanlagen
Naturnaher Garten:
Ein Garten, der weitgehend unter Verwendung von einheimischen Pflanzen angelegt ist.


ist er dagegen praktisch ein Muss. Und einige Stauden-Freunde betrachten ihn sogar als Blattschmuck­staude, weil die meisten seine Blätter so eine schicke rotbraune Zeichnung haben (das ist bei der Unterart Geranium phaeum subsp. phaeum der Fall; die Blätter der Unterart lividum (Geranium phaeum subsp. lividum), die nur in den Alpen vorkommt, weisen keine solche Zeichnung auf).

Angenehm ist, dass er sich zwar aussät (und damit lange im Garten bleibt), aber stets in Maßen, nicht in Massen. Vor einer Geranium-Phaeum-Schwemme durch Sämlinge braucht sich daher niemand zu fürchten. Auch nicht davor, dass der Braune Storchschnabel mit seinen kurzen Ausläufern alles überwuchern könnte. Eventuell störende oder überzählige Exemplare sind mit einem kräftigen Ruck oder kleinen Schubs mit dem Unkraut­stecher zudem schnell beseitigt.

Geranium phaeum – Brauner Storchschnabel
Geranium phaeum (Brauner Storchschnabel) – Austrieb

Die Größe der Blüten sowie allge­mein den Wuchs kann man mit ausge­wogenen, leicht stick­stoff­betonten (falls erforder­lich), maß­vollen Dünger­gaben ein biss­chen positiv beein­flussen, sofern's der Garten­boden nötig hat. Die rest­liche Pflege beschränkt sich auf Gießen und den Rück­schnitt der verblühten Blüten­triebe. Im Herbst (bezie­hungs­weise vor der Samen­reife, falls Selbst­aussaat uner­wünscht ist) oder im Frühjahr, das kann man machen, wie man mag.

In eine überaus gepflegte Staudenrabatte wird der Braune Storchschnabel wohl eher selten integriert werden. Doch natürlich könnte man das machen, vor allem wenn leger wachsende Stauden und dezente Blütenfarben zum Auflockern oder Neutra­lisieren gefragt sind. Dazu sollte man auf Sorten zurückgreifen, die zuhauf im Hinblick auf die Blütenfarbe und ‑größe sowie das Wuchsver­halten gezüchtet wurden und werden. Wer weiß, vielleicht wird der eine oder andere dadurch sogar noch zum Geranium-Phaeum-Fan.

Geranium phaeum – Brauner Storchschnabel

Wuchshöhe: 55-100 cm
Blütenfarbe: dunkel purpurrot
Blütezeit: Mai, Juni, Juli, August, September
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: frisch
Verwendung:
Hinweis: einheimische Staude

Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel

Einheimische Storchschnabel-Arten
Geranium phaeum Brauner Storchschnabel
Geranium pratense Wiesen-Storchschnabel
Geranium sanguineum Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel
Geranium sylvaticum Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel

(Pflanzenfamilie: Geraniaceae – Storchschnabelgewächse)

Geranium pratense dürften die meisten schon in der Natur gesehen haben und sei es nur vom Auto aus im Straßen­graben. Schließ­lich ist es erfreu­licher­weise deutsch­land­weit noch sehr häufig anzu­treffen. Mag sein, dass man es des­halb in den Stauden­gärtne­reien gern vernach­lässigt und gar nicht erst im Sortiment hat. Zu profan – wächst ja eh überall.

Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel, Blüte
Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel

An einem freien Standort (Freifläche) in voller Sonne gedeiht der Wiesen-Storch­schnabel prächtig. Wenn er dann noch kalk­haltigen, stick­stoff­reichen und ausreichend feuchten Boden vorfindet, schießt er in manchen Jahren schon mal bis über einen Meter in die Höhe. Meist wird er allerdings nicht höher als 80‑100 cm.

Ein Rückschnitt etwa eine Handbreit über dem Boden gleich nach der Blüte, noch besser: schon wenn die Blüte ihre besten Zeiten hinter sich hat, verhindert Selbst­aussaat und bewirkt dafür, dass die Pflanzen neu durchtreiben und oft noch einmal blühen. Weil Geranium pratense sehr schnittver­träglich ist, bietet sich so eine Radikalkur auch an, falls die Pflanzen von Mehltau befallen werden. Abgeschnittene Triebe mit Mehltau gehören nicht auf den Kompost, sie sollten im Restmüll oder in der Biotonne entsorgt werden.

Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel
Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel) – Austrieb

Einige Sor­ten gibt es auch von Geranium pratense und die sind der Art im Hin­blick auf den Wuchs und die Blüten­farben deut­lich über­legen. Ich habe mich wegen der beson­deren Blüten­farbe und dem stockigen Habitus für 'Mrs Kendall Clark' entschieden.

Aber: Über Mr Clarke's "Gattin" wird in der Fach­welt inten­siv disku­tiert. Ist das, was wir heute kulti­vieren, noch die Original­sorte, die ein sehr rühriger und begabter Stauden­spezialist (Ingwersen) im Jahr 1946 ausge­lesen hat? Stimmt die Blüten­farbe noch mit dem seinerzeit vorgestellten "Prototyp" überein? Ich glaube es eher nicht, denn die Sorte kann auch aus Samen vermehrt werden, der weitgehend echt fällt; aber eben nur weitgehend.

Geranium pratense 'Mrs Kendall Clark' – Wiesen-Storchschnabel
Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel) 'Mrs Kendall Clark'

Meine 'Mrs Kendall Clark' hat nach allen Beschrei­bungen ein wenig zu tauben­blaue Blüten und geht statt ins Rosa eher ins Violette (etwas variabel, weil aus Samen ver­mehrt). Das kümmert mich alles nicht, denn mir gefällt sie im Garten.

Der Schmal­biene Lasioglossum pauxillum wird's sicher­lich eben­falls egal sein, ob die Sorte nun "sauber" ist oder nicht, Haupt­sache, Wiesen-Storch­schnabel. Den braucht diese Wildbiene nämlich (neben vielen anderen Pflanzen aus insgesamt 17 Pflanzenfamilien), um seinen Pollen für die Brut zu sammeln. Hier ein kurzer Steckbrief dieser Wildbiene:

  • Vorkommen/Verbreitung: häufig/weit verbreitet
  • Größe: 5‑6 mm
  • Flugzeit: (überwinterte) Weibchen ab Ende März, Männchen von Anfang Juli bis Ende September
  • Nistplatz/‑verhalten: selbst gegrabene Löcher an wenig bewachsenen Stellen auch in verdichteten Böden, gern in Lehm
  • Weitere als Pollenquellen belegte Garten-Stauden: Hypericum perforatum (Echtes Johanniskraut, Tüpfel-Hartheu) und Hyssopus officinalis (Blauer Ysop, Arznei-Ysop)

Mehr über Pflanzen und Wildbienen sowie die Lebensweise dieser Bienen, erfahren Sie in meinem Artikel Wildbienen im Stauden-Garten.

Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel

Wuchshöhe: 70-110 cm
Blütenfarbe: blauviolett
Blütezeit: Juni, Juli, August
Lichtverhältnisse: sonnig
Bodenverhältnisse: trocken-frisch
Verwendung:
Hinweis: einheimische Pflanze; kalkhaltiger Boden

Geranium sanguineum – Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel

Einheimische Storchschnabel-Arten
Geranium phaeum Brauner Storchschnabel
Geranium pratense Wiesen-Storchschnabel
Geranium sanguineum Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel
Geranium sylvaticum Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel

(Pflanzenfamilie: Geraniaceae – Storchschnabelgewächse)

Geranium sanguineum mit Trifolium rubens 'Red Feathers'
Geranium sanguineum (Blut-Storchschnabel) mit Trifolium rubens (Purpur-Klee) 'Red Feathers'

Beim Blut-Storchschnabel (er ist in Deutschland einheimisch) können die Damen und Herren Garten-Fachautoren leicht von "ausdauernd" und "robust" sprechen, denn wehe du willst Geranium sanguineum loswerden oder den Bestand verkleinern, da hast du aber die Rechnung ohne sein Rhizom (verdickter, unterirdisch wachsender Spross) gemacht! Sticht man das fleischige Rhizom ab oder gräbt man es aus und es bleibt nur ein Fitzelchen davon im Boden zurück, treibt die Pflanze daraus neu aus. Ich würde meinem Steingarten, obwohl als idealer Standort häufig empfohlen, diesen Storchschnabel nicht antun wollen. Vor allem würde ich ihn den manchmal doch etwas empfindlichen anderen Pflanzen, die ich dort angesiedelt habe, ersparen.

Geranium sanguineum – Blutroter Storchschnabel
Geranium sanguineum – Blut-Storchschnabel

Ich bevorzuge für den Blut-Storchschnabel eine etwas "hemds­ärmelige" Nachbarschaft, die sich damit arrangiert, wenn er ihr auf den Pelz rückt. Sesleria heufleriana und Arabis caucasica beispielsweise behaupten sich gegen ihn, eine Melange mit Trifolium rubens 'Red Feathers' gibt ein harmonisches Bild. Sämlinge von G. sanguineum – der Hauptgrund dafür, dass es im Garten lästig werden kann – versuche ich, so klein wie möglich zu entdecken und so komplett wie machbar auszugraben. Auf das Kapitel Vermehrung braucht man also bei diesem Storchschnabel nicht näher einzugehen: Stecklinge, Teilung, Rhizom­schnittlinge, (Selbst-)Aussaat, alles ist möglich, das ganze Programm.

Nun schreibe ich die ganze Zeit davon, wie man den Blut-Storch­schnabel loswird, dabei wollen Sie doch sicher wissen, ob es sich lohnt, ihn in den Garten zu holen. Ja, unbedingt, kann ich dazu nur sagen.

Geranium sanguineum – Blutroter Storchschnabel, Austrieb
Geranium sanguineum (Blut-Storchschnabel) – Austrieb

Geranium sanguineum bildet mit seinen sattgrünen Blättern kompakte Polster oder Kissen (außen niedriger, zur Mitte hin höher) und hat für einen Storch­schnabel recht große Blüten, die nur wenig über dem Laub stehen. Sein fleischiges Rhizom, das sich so schwer komplett entfernen lässt, ist der Grund für seine Trockenheitsverträglichkeit; in feuchterem Boden kann das Rhizom faulen, nicht nur im Winter, sondern auch in nassen Sommern.

Geranium sanguineum – Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel

Wuchshöhe: 20-50 cm
Blütenfarbe: rosaviolett-magenta
Blütezeit: Mai, Juni, Juli, August, September
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung: extensive Dachbegrünung
Hinweis: kompakter Wuchs; einheimische Staude; kalkhaltiger Boden

Geranium-Sanguineum-Sorten – die dezente(re) Alternative zur Art

Einheimische Storchschnabel-Arten
Geranium phaeum Brauner Storchschnabel
Geranium pratense Wiesen-Storchschnabel
Geranium sanguineum Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel
Geranium sylvaticum Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel

Das leuchtenden Rosaviolett der Blüten von Geranium sanguineum ist schon ein wenig speziell, dem einen gefällt's, dem anderen nicht. Zum Glück waren die Züchter fleißig und haben sowohl in puncto Blütenfarbe als auch im Hinblick auf das Wuchsverhalten dem Blutroten Storchschnabel Handschellen angelegt und ihn damit für die breite Masse an Gartenbesitzern "bekömmlicher" gemacht. Trotzdem gibt es Situationen, in denen man an dem zweifelt, was man da im Garten hat: Wenn es nämlich eine Weile tüchtig regnet oder der Blut-Storchschnabel inkl. Sorten immer wieder kräftig gegossen wird. Dann erreichen selbst die Sorten ungeahnte Wuchshöhen und die Triebe stehen nicht mehr aufrecht, sondern legen sich hin.

Besondere Beachtung verdient neben den Sorten eine natürliche Varietät, das Geranium sanguineum var. striatum.

Geranium sanguineum 'Album' – Weißer Blut-Storchschnabel

Geranium sanguineum 'Album' – Weißer Blut-Storchschnabel Der weiße Typ ist – wie so oft im Pflanzenreich – nicht ganz so kompakt wie die Art und wächst auch schwächer. Das Blatt der Sorte 'Album' ist darüber hinaus zarter als das etwas derbe Laub der Art.

In erster Linie fällt jedoch auf, dass Geranium sanguineum 'Album' im Sommer keine Blüten mehr bildet; nach der Hauptblütezeit im Juni/Juli ist Schluss.

Geranium sanguineum 'Album' – Weißer Blut-Storchschnabel

Wuchshöhe: 30-60 cm
Blütenfarbe: weiß
Blütezeit: Mai, Juni, Juli
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung: extensive Dachbegrünung
Hinweis:

Geranium sanguineum 'Elsbeth' – Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel

Geranium sanguineum 'Elsbeth' – Blutroter Storchschnabel 'Elsbeth' ist kräftig im Wuchs, konkurrenzstark und wird höher als ihre Verwandtschaft aus dem Sanguineum-Clan. Das kommt besonders gut zur Geltung, wenn sie höhere, stabile Pflanzen "im Rücken" hat oder zum Beispiel Steine und Objekte. Ihr sollte man Platz lassen, damit ihre (langen) Triebe keine anderen Pflanzen überlagern, wenn sie sich auf den Boden legen – was sie ausgesprochen gern tun. Ich zweifle dann immer, was ich tun soll: nach der Blüte abschneiden wegen der Optik oder belassen, weil's für allerlei Getier so ein fantastischer Unterschlupf ist. Das ist eine Gewissensfrage.

Die Blüten­farbe der Sorte 'Elsbeth' ist sehr leuchtend und liegt irgendwo zwischen der von der reinen Art und der der Sorte 'Max Frei'. Attraktive Herbstfärbung!

Geranium sanguineum 'Elsbeth' – Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabelel

Wuchshöhe: 50-90 cm
Blütenfarbe: leuchtend violettrot
Blütezeit: Mai, Juni, Juli, August, September
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung: extensive Dachbegrünung
Hinweis: kompakter Wuchs

Geranium sanguineum 'Max Frei' – Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel

Geranium sanguineum 'Max Frei' – Blutroter Storchschnabel 'Max Frei' blüht wie die Art bis in den Herbst und bildet dichte Laubkissen. Sein weiteres Plus: Er verträgt einen halbschattigen bis schattigen Standort.

Seine Blütenfarbe ist zwar leuchtend, tendiert aber ins Violett und ist damit nicht so grell wie das Magenta der Art.

Geranium sanguineum 'Max Frei' – Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel

Wuchshöhe: 20-50 cm
Blütenfarbe: leuchtend violettrot
Blütezeit: Mai, Juni, Juli, August, September
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung: extensive Dachbegrünung
Hinweis: kompakter Wuchs

Geranium sanguineum var. striatum – (Kleiner) Blut-Storchschnabel, Gestreifter Storchschnabel

Geranium sanguineum var. striatum – Blut-Storchschnabel
Geranium sanguineum var. striatum – (Kleiner) Blut-Storchschnabel

Wesentlich zurückhaltender in der Blütenfarbe ist die Varietät Geranium sanguineum var. striatum. Ihr Zartrosa mit der dunklen Aderung wirkt dezent und "schreit" nicht quer durch den ganzen Garten. Die Varietät striatum ist insgesamt etwas schwachwüchsiger als die Art, nicht ganz so langlebig und sät sich kaum aus.

Besitzer kleinerer Gärten sollten dem Gestreiften Storchschnabel unbedingt den Vorzug geben. Auch wer jeden Ärger vermeiden will, pflanzt besser ihn als den Blutroten Storchschnabel.

Geranium sanguineum var. striatum – (Kleiner) Blut-Storchschnabel, Gestreifter Storchschnabel

Wuchshöhe: 20-25 cm
Blütenfarbe: blassrosa, dunkle Aderung
Blütezeit: Mai, Juni, Juli, August, September
Lichtverhältnisse: sonnig-halbschattig
Bodenverhältnisse: trocken
Verwendung: extensive Dachbegrünung
Hinweis:

Geranium sylvaticum – Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel

Einheimische Storchschnabel-Arten
Geranium phaeum Brauner Storchschnabel
Geranium pratense Wiesen-Storchschnabel
Geranium sanguineum Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel
Geranium sylvaticum Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel

Wenn der Wald-Storchschnabel eines nicht mag, dann ist es ein trockener Pflanzplatz – am besten noch in der vollen Sonne. Klar, er hält das aus, aber richtig Freude macht er an solchen Stand­orten nicht. Er treibt später aus, bleibt klein und wächst selbst in etlichen Jahren Standzeit nicht vorwärts und nicht rückwärts, so scheint es zumindest.

Zweimal Geranium sylvaticum der Sorte 'Mayflower' (Pflanzen im zweiten Standjahr) an unterschiedlichen halbschattigen Plätzen, fotografiert am selben Tag:

Geranium sylvaticum – Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel In der Natur (auch in Deutschland, er ist hier einheimisch) steht er zwar meist sonnig, doch das ist gekoppelt an das Klima: In kühleren, niederschlagsreicheren Gebieten hat er damit kein Problem. So kommt Geranium sylvaticum bei uns vornehmlich in Gebirgswiesen, in England sogar an den Küsten – beispielsweise an Straßenrändern – vor. Wo er natürlich gedeiht, ist auf jeden Fall der Boden gut mit Stickstoff und Wasser versorgt und im Sommer staut sich die Hitze nicht.

Geranium sylvaticum – Wald-Storchschnabel, Austrieb
Geranium sylvaticum (Wald-Storchschnabel) – Austrieb

Am halb­schattigen Gehölz­rand, der rund ums Jahr ausreichend feucht ist, oder aber im Schatten von Gebäuden können Sie den Bergwiesen-Storchschnabel bedenkenlos ansiedeln, dort ist er zwischen Funkien (Hosta), Sterndolden (Astrantia major) und anderen sonnenscheuen Stauden gut aufgehoben. Er blüht früh im Jahr – bereits im Mai –, da gibt es viele geeignete Blühpartner, die seine Standort­präfe­renzen teilen oder akzeptieren: kräftig und leuchtend sind die Gewöhnlichen Akeleien (Aquilegia vulgaris) mit ihren Rosa-, Blau- und Violetttönen, richtig extravagant wird es mit den apart weiß-grünen Blütenrispen des Garten-Salomons­siegels (Polygonatum x hybridum 'Weihenstephan').

Nach der ersten Blüte sollten Sie die abgeblühten Triebe dieses Storchschnabels bodennah abschneiden und dadurch eine zweite (schwächere) Blüte im Sommer – in der Regel im August – fördern. Auch für diese Blüte gibt es passende Partner: den Langblättrigen Ehrenpreis (Veronica longifolia) oder den Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea) zum Beispiel.

Geranium sylvaticum – Art oder lieber Sorten?

Einheimische Storchschnabel-Arten
Geranium phaeum Brauner Storchschnabel
Geranium pratense Wiesen-Storchschnabel
Geranium sanguineum Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel
Geranium sylvaticum Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel

Geranium sylvaticum – Wald-Storchschnabel, Blüte Ich gehe hier in puncto Blühpartner von einem Wald-Storchschnabel mit purpurvioletten/rotvioletten Blüten aus. Diese Blütenfarbe ist zwar bei Geranium sylvaticum weit verbreitet, jedoch keineswegs selbstverständlich. An den Naturstandorten ist die Blütenfarbe recht variabel und häufig regional unterschiedlich; so gibt es Bestände mit purpurvioletten Blüten und weißem Schlund, andernorts welche mit violettblauen, rosafarbenen und weißen Blüten. Um zu wissen, mit wem man es im Garten zu tun bekommt, ist es demzufolge besser, beim Geranium sylvaticum auf Sorten zurückzugreifen und keine aus Samen vermehrten Pflanzen zu nehmen. Und der Rückschnitt von Verblühtem vor der Samenreife dient ebenfalls nicht nur der Nachblüte und der Kosmetik; er verhindert Selbstaussaat und eine oft bunte (Blüten­farb-)Mischung neuer Wald-Storchschnäbel. Einzige Ausnahme: In Wildstaudenpflan­zungen
Wildstaudenpflanzungen:

Pflanzungen, die unter Verwendung von einheimischen und nicht einheimischen Pflanzen – keine Züchtungen – weitgehend sich selbst überlassen werden; der Gärtner greift nur gelegentlich ordnend ein. Eine Wildstauden-Pflanzung kann sich über den ganzen Garten erstrecken oder auf einzelne Bereiche beschränken.

ist diese Vielfalt unbedingt erwünscht.

Sorten von Geranium sylvaticum vermehren Sie also am besten mittels Teilung (im Frühling, gleich nach dem Austrieb). Abgesehen von der Vermehrung ist das Teilen und Umpflanzen (Verjüngen) des Bergwiesen-Storchschnabels nicht erforderlich; diese Art ist äußerst langlebig.

Halictus rubicundus (Weibchen), hier auf Eselsdistel (Onopordum)
Halictus rubicundus (Weibchen), hier auf Eselsdistel (Onopordum)

Ob Sorten oder die Art, das spielt für die Wildbienen Andrena bicolor (Zweifarbige Sandbiene – sehr häufig, praktisch flächen­deckend verbreitet), Andrena fulvida (Waldrand-Sandbiene – weit verbreitet, aber selten) und Halictus rubicundus (Rotbeinige Furchenbiene – weit verbreitet und mäßig häufig) keine Rolle, solange die Blütezeit passt. Die Weibchen dieser drei Wildbienen-Arten sammeln nämlich (nur die Weibchen sammeln) Pollen des Wald-Storchschnabels als Nahrungsvorrat für ihre Larven. Und da zumindest die Zweifarbige Sandbiene nahezu überall zu Hause ist, dürfte es Gärten ohne diesen Storchschnabel gar nicht mehr geben. Irgendwo im Garten findet sich doch immer ein Eckchen, in dem die etwas unscheinbareren Gesellen unter den Stauden ebenfalls ein Plätzchen finden.

Andrena bicolor (Weibchen, 1. Generation) sammelt Pollen von Helleborus argutifolius (Korsische Nieswurz)
Andrena bicolor (Weibchen, 1. Generation) sammelt Pollen von Helleborus argutifolius (Korsische Lenzrose)

Andrena bicolor ist übrigens eine der Sandbienen-Arten, die sich – verhältnismäßig – einfach und sicher bestimmen lassen, zumindest die Weibchen (8‑11 mm groß) der ersten Generation (die fliegt von Ende März/Anfang April bis Ende Mai) und die wiederum zu Beginn ihrer Flugzeit, denn zu dieser Zeit sind noch nicht so viele Wildbienen-Arten unterwegs: Das Gesicht ist komplett schwarz behaart, der Hinterleib schwarz mit drei beigen, quer laufenden Haarbinden zum Rücken hin, der Rücken ist rostrot behaart, die langen Sammel­haare an den Hinterbeinen sind ebenfalls rostrot (sofern kein Pollen eingelagert ist). Ende April/Anfang Mai wird es dann schon unübersicht­licher, weil deutlich mehr Bienen-Arten fliegen. (Wer jedoch den Blick für die Zweifarbige Sandbiene an der ersten Generation geschärft hat, tut sich auch mit dem Erkennen der Sommergeneration – fliegt von Anfang Juli bis Ende August – im Gewusel der übrigen Hoch­sommerarten ein kleines bisschen leichter.)

Geranium sylvaticum – Bergwiesen-Storchschnabel, Blatt Insgesamt ähnelt Geranium sylvaticum stark dem einheimischen Geranium pratense (Wiesen-Storch­schnabel). Beide haben sattgrünes, tief eingeschnittenes Laub und blühen früh im Jahr. Der Wiesen-Storch­schnabel besticht allerdings mit etwas größeren Blüten; der Wald-Storch­schnabel hingegen wächst kompakter, bleibt niedriger und sät sich weniger aus als sein Kollege von der Wiese, wobei das natürlich auch vom Pflanzplatz und der dort vorherrschenden Wasser­versorgung abhängig ist.

Geranium sylvaticum – Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel

Wuchshöhe: 30-60 cm
Blütenfarbe: purpurviolett, aber auch violettblau, rosa oder weiß
Blütezeit: Mai, Juni, August, September
Lichtverhältnisse: absonnig, halbschattig
Bodenverhältnisse: frisch
Verwendung:
Hinweis: Rückschnitt nach der Blüte

Geranium sylvaticum 'Mayflower' – Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel

Geranium sylvaticum – Bergwiesen-Storchschnabel 'Mayflower' ist eine ältere, bewährte Sorte (es gibt sie seit 1972) mit violettblauen Blüten und dezenter weißer Mitte. Sie gehört zu den höher werdenden Züchtungen und kann sich mit ihren 50-60 cm Wuchshöhe durchaus zwischen ausladenden Blattschmuck­stauden im (Halb-)Schattenbeet wie Funkien (Hosta), Bergenien (Bergenia) oder Goldkolben (Ligularia) behaupten.

Zur ersten Blüte von 'Mayflower' passen ganz wunderbar die zurückhaltend porzellanblauen Blüten des Enzianähnlichen Ehrenpreis' (Veronica gentianoides) und bringen eine roman­tische Note ins Beet.

Die Fotos zeigen eine Pflanze im zweiten Stand­jahr.

Geranium sylvaticum 'Mayflower' – Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel

Wuchshöhe: 30-50 cm
Blütenfarbe: violettblau mit weißer Mitte
Blütezeit: Mai, Juni, August, September
Lichtverhältnisse: absonnig, halbschattig
Bodenverhältnisse: frisch
Verwendung:
Hinweis: Rückschnitt nach der Blüte


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Saponaria (Seifenkraut)
Satureja (Bohnenkraut)
Saxifraga (Steinbrech)
Scabiosa (Skabiose)
Sedum (Fetthenne)
Sempervivum (Hauswurz)
Sideritis (Bergtee)
Silene (Leimkraut)
Solidago (Goldrute)
Stachys (Ziest)
Symphyotrichum (Aster)
Symphytum (Beinwell)
Tanacetum (Bunte Margerite)
Teucrium (Gamander)
Thalictrum (Wiesenraute)
Thymus (Thymian)
Tiarella (Schaumblüte)
Tradescantia (Dreimasterblume)
Trifolium (Klee)
Trollius (Trollblume)
Verbascum (Königskerze)
Verbena (Verbene)
Vernonia (Scheinaster)
Veronica (Ehrenpreis)
Veronicastrum (Arzneiehrenpreis)
Vinca (Immergrün)
Viola (Veilchen)
Waldsteinia (Waldsteinie)
Yucca (Palmlilie)



Einheimische Storchschnabel-Arten
Geranium phaeum Brauner Storchschnabel
Geranium pratense Wiesen-Storchschnabel
Geranium sanguineum Blut-Storchschnabel, Blutroter Storchschnabel
Geranium sylvaticum Wald-Storchschnabel, Bergwiesen-Storchschnabel